Stoddart fordert: Hört doch auf die Kleinen!

Weil die großen Hersteller offenbar keine Zukunftslösungen erarbeiten, fordert Minardi-Boss Stoddart mehr Mitspracherecht

(Motorsport-Total.com) - Seit Jahren zieht sich der Streit zwischen Bernie Ecclestone und den in der Formel 1 involvierten Herstellern nun schon hin, doch Lösung für die Diskrepanzen zwischen den beiden Parteien ist nach wie vor keine in Sicht. Jüngster Rückschlag für die Zukunft der Königsklasse: Ford hat bekannt gegeben, das Jaguar-Racing-Programm per Jahresende einzustellen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone und Paul Stoddart

Paul Stoddart im Gespräch mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone

Dabei vergessen viele, wie banal der Streit zwischen 'GPWC' und 'SLEC'-Vertretern eigentlich begonnen hat: Ursprünglich ging es lediglich darum, dass die Automobilwerke Angst davor hatten, dass die Formel 1 ausschließlich im Pay-TV gezeigt werden könnte - ein Trugschluss, wie man heute weiß. Erst durch die dadurch ausgelösten Diskussionen entstand die heutige Situation, bei der eigentlich niemand mehr wirklich durchblickt.#w1#

Daher fordert Minardi-Teamchef Paul Stoddart nun, dass mehr auf die kleinen Teams gehört werden soll, weil die tatsächlich im Interesse des Sports handeln würden und nicht aus rein kommerziellen Beweggründen. Schließlich, so argumentiert der Australier, hätten es Hersteller wie Mercedes oder BMW über mehrere Jahre hinweg nicht zustande gebracht, ein neues Concorde Agreement auszuhandeln, mit dem alle zufrieden sind.

"Der Rückzug von Ford", erklärte Stoddart gegenüber 'News of the World', "ist eine schlechte Nachricht für Jaguar und eine schlechte Nachricht für die Formel 1. Es ist ziemlich ernst, wenn der zweitgrößte Automobilhersteller der Welt aussteigen muss, aber es überrascht mich nicht. Ich habe das schon eine Weile kommen sehen. In China gibt es wieder ein Meeting der Teamchefs, aber diesmal sollen die Großen den Kleinen zuhören, um eine Lösung zu finden."

Aufgrund der brisanten Situation, dass noch kein Reglement für kommende Saison festgelegt wurde, dürfte das Treffen in Shanghai aber eher darum gehen als um die ebenfalls längst überfälligen kommerziellen Vereinbarungen, mit denen die Stabilität der Formel 1 steht und fällt. Im Wesentlichen geht es dabei ja darum, dass die Teams beziehungsweise Hersteller einen größeren Teil vom Einnahmenkuchen der Formel-1-Holding 'SLEC' haben wollen.