Zwei potenzielle Jaguar-Käufer sagen Ford ab
Tony Purnell und Jackie Stewart haben ausgeschlossen, das Jaguar-Team ab nächstem Jahr von Ford zu übernehmen
(Motorsport-Total.com) - 1999, als die Formel 1 kommerziell gesehen fast auf ihrem Höhepunkt angelangt war und viele Menschen viel Geld in der Königsklasse des Motorsports scheffelten, verkaufte Jackie Stewart gemeinsam mit Sohn Paul seinen Rennstall an Ford. Der US-Konzern benannte die Truppe in Jaguar um und kündigte Erfolge an - die bis zum am vergangenen Freitag bekannt gegebenen Rückzug ausgeblieben sind.

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Jackie Stewart hat keine Ambitionen, wieder ein Team zu übernehmen
Berichten zufolge hat Stewart, 1969, 1971 und 1973 als Fahrer Formel-1-Weltmeister, für den Verkauf seines Teams vor fünf Jahren geschätzte 90 Millionen Dollar kassiert, mit denen er heute ein gemachter Mann ist. Dennoch steht es für ihn nicht zur Debatte, auf das inzwischen sinkende Ford-Schiff aufzuspringen und als Kapitän das Ruder doch noch einmal herumzureißen - nach dem Motto: "Ich habe das schon einmal gemacht, ich will es mir nicht wieder antun."#w1#
Auch Tony Purnell, momentan fest angestellter Teamchef bei den "Raubkatzen", hat in ersten Interviews nach dem Bekanntwerden des Ford-Rückzugs durchblicken lassen, dass er wohl eher nicht als Käufer in Frage kommt, "schließlich bin ich kein russischer Erdölmilliardär", wie er ironisch zu Protokoll gab. Dennoch geht man in Fachkreisen davon aus, dass der Brite entgegen seiner eigenen Kommentare mithilfe eines Investorengremiums, welches er freilich erst zusammenstellen müsste, gerne in der Formel 1 bleiben würde.
Somit bleiben nur noch wenige ernsthafte Übernahmekandidaten: Bekannt ist, dass Formel-3000-Teambesitzer Christian Horner bereits eine Anfrage gestellt hat, über deren Seriosität es aber geteilte Meinungen gibt, während unter Umständen auch 'Red Bull' einspringen könnte - mit dem langfristigen Projekt eines All American Teams im Hinterkopf. Auch die italienische Rennwagenschmiede Dallara bekundete zuletzt Interesse an der Formel 1, für einen Jaguar-Kauf kommt das Unternehmen aber eher nicht in Frage.

