Stewart wundert sich über Spionagewirbel

Jackie Stewart kann nicht nachvollziehen, dass die Spionageaffäre so ein großes Thema ist, weil Spionage sowieso gang und gäbe sei

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Einer, der den aktuellen Wirbel um die Spionageaffäre in der Formel 1 überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist Jackie Stewart. Der Weltmeister von 1969, 1971 und 1973 findet es übertrieben, dass McLaren-Mercedes sogar mit dem Ausschluss aus den Weltmeisterschaften 2007 und 2008 rechnen muss, weil in der Vergangenheit auch nicht so hart interveniert wurde.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Jackie Stewart findet, dass sich die Gemüter wieder beruhigen sollten

"Ich wundere mich, warum das jetzt so hochgespielt wird", erklärte der Schotte in Monza. "2003 hatten wir die gleiche Situation, als Toyota Dinge von Ferrari übernommen hat - damals gab es sogar klare Beweise dafür. Trotzdem gab es keine Diskussion über die Streichung von WM-Punkten oder den Ausschluss aus einer ganzen WM-Saison. Wenn damals keine Maßnahmen ergriffen wurden, dann verstehe ich nicht, warum das heute so hochgespielt wird."#w1#

Außerdem sei Spionage bis zu einem gewissen Grad sowieso gang und gäbe: "Als ich mein eigenes Formel-1-Team hatte, haben wir per Anzeige Leute gesucht. Die haben sich von Ferrari, von McLaren, von Arrows bei uns beworben - und natürlich brachten die alle auch gewisse Informationen mit. Das ist doch ganz normal. Die haben ja bei ihren Teams jeweils schon an den Autos für das nächste Jahr gearbeitet", so Stewart.

Einen Ratschlag gab er übrigens auch WM-Leader Lewis Hamilton mit auf den Weg: "Lewis muss das alles hinter sich lassen und sich auf seinen Job konzentrieren. Er muss versuchen, impulsive Fehler zu vermeiden, was sein größtes Problem werden könnte. Er muss pushen, aber nicht zu hart. Andererseits darf er jedoch auch nicht unentschlossen oder übervorsichtig sein", sagte der 68-Jährige dem 'Guardian'.