• 24.04.2009 15:17

  • von Fabian Hust

Stewart: Großbritannien-GP-Verlust wäre unverantwortlich

Die Rennfahrerlegende aus Schottland hofft, dass es trotz aller Probleme auch 2010 ein Rennen in Großbritannien gibt und fordert die Regierung zur Mithilfe auf

(Motorsport-Total.com) - Weil der Veranstalter des Großen Preis von Großbritannien in Donington mit finanziellen Problemen kämpft, könnte es in der Formel 1 im kommenden Jahr keinen Großen Preis von Großbritannien geben - für viele Fans wäre dies ein Desaster.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Jackie Stewart hofft inständig, dass der Große Preis von Großbritannien bleibt

Auch der dreimalige Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart würde es als "unverantwortlich" von der Britischen Regierung erachten, sollte diese darauf verzichten, im Fall der Fälle einzuspringen, um den Großen Preis von Großbritannien zu retten.#w1#

"Wir waren die ersten, die 1950 einen Grand Prix im Rahmen einer Weltmeisterschaft austrugen, und seitdem ist er nie ausgefallen", so der Schotte gegenüber der 'BBC'. "Für den Sport an sich wäre es unverantwortlich, ihn zu verlieren, vielleicht auch für den Inhaber der kommerziellen Rechte und für die Britische Regierung."

Stewart kritisiert, dass die Regierung viele andere Sportarten fördert, nicht jedoch den Motorsport: "Es ist nicht gut, dass mir irgendein Mitglied des Parlaments sagt, dass Motorsport ein reicher Sport ist und die Regierung nicht sehen kann, diesen zu retten. Das ist falsch. Es ist ein sehr erfolgreicher industrieller Sport, der unserem Land Arbeitsplätze beschert und ein Ansehen, das globaler Natur ist. Wir müssen sicherstellen, dass er in Großbritannien bleibt, und unsere Politiker sollten diesbezüglich eine größere Rolle spielen."

Auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, der durch seine hohen Lizenzkosten nicht ganz unschuldig an den Problemen ist, forderte die Regierung erst diese Woche wieder auf, auch Geld in die Zukunft der Formel 1 im Land zu investieren. Man benötige nur einen Bruchteil des Geldes, das zum Beispiel in die Olympischen Spiele in London investiert wird.

Das freut insbesondere Stewart, der diese Meinung seit Jahren vertritt, Ecclestone jedoch erst jetzt auf diesen Zug aufgesprungen ist: "Max Mosley und Bernie Ecclestone haben mir nie zugestimmt. Sie dachten nicht, dass wir die Regierung um Geld bitten sollten, ihre Kritik an mir war diesbezüglich ziemlich groß. Ich bin froh, dass sie ihre Meinungen geändert haben, denn beide sagten, dass Regierungsgelder zur Verfügung gestellt werden sollten."

Stewart kritisiert, dass für die Olympischen Spiele zum Beispiel Millionen in Stadien investiert würden, die womöglich nach dem Event wieder abgerissen werden: "Da wäre es doch dumm, wenn die Regierung dem Großen Preis von Großbritannien nicht hilft. Wir haben eine Industrie, die vom Motorsport abhängt. Beinahe 50.000 Arbeitsplätze wären in Gefahr."

Der 69-Jährige unterstützt auch das Vorstoßen von Damon Hill, wonach Silverstone einspringen sollte, falls Donington tatsächlich das Geld ausgeht: "Dann wäre Silverstone der perfekte Platz für eine Rückkehr. Ich hoffe, dass sie das Feuer zumindest für 2010 am Lodern halten können, und dann versuchen, die Regierung und die anderen involvierten Leute dazu zu bekommen, Anlagen zu schaffen, die Bernie Ecclestone und die Inhaber der kommerziellen Rechte, die er repräsentiert, sowie die FIA zufrieden stellen."