• 27.05.2003 13:26

Spionageaktion gegen das Ferrari-Team?

Eine Fachzeitschrift will wissen, dass ehemalige Ferrari-Ingenieure Konstruktionsdaten des F2002 an andere Teams verkauft haben

(Motorsport-Total.com/sid) - Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher und sein Ferrari-Team sind möglicherweise Opfer einer gezielten Spionageaktion geworden. Eine Gruppe von ehemaligen Ferrari-Ingenieuren soll Konstruktionsdaten des F2002, mit dem Schumacher elf Grand-Prix-Siege und im vorigen Jahr seinen fünften WM-Titel holte, unterschlagen und anderen Teams der Königsklasse zum Kauf angeboten haben. Das berichtet die am Mittwoch erscheinende Fachzeitung 'auto, motor und sport'.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Mit dem F2002 wurde Ferrari letztes Jahr nur in Monte Carlo besiegt

Ferrari wies auf Anfrage des 'Sport-Informations-Dienstes' diese Vermutungen allerdings zurück. "Davon weiß ich nichts. Das ist kompletter Blödsinn", sagte Ferrari-Pressesprecher Luca Colajanni.

Laut 'ams' hätten die Italiener angeblich einen Techniker in Verdacht, der in kurzen Abständen bei der Scuderia, bei Renault und McLaren gearbeitet hat. In dessen Computer habe man vertrauliche Konstruktionsdaten gefunden, schreibt die Zeitung. Um das üblicherweise in Formel-1-Arbeitsverträgen verankerte Berufsverbot bei einem Wechsel zur Konkurrenz zu umgehen, sei eigens in Luxemburg ein Unternehmen gegründet worden, das keine Beziehung zur Königsklasse habe. Angeblich sollen die Daten des Ferrari für teilweise siebenstellige Summen angeboten worden sein, Jaguar soll abgelehnt haben.

Teamchef Ove Andersson von Toyota, dessen aktuelles Auto optisch dem Vorjahres-Ferrari sehr ähnlich ist, wies Spekulationen zurück, die in Köln beheimateten Japaner könnten zugegriffen haben: "Toyota Motorsport wurden zu keinem Zeitpunkt geheime Dokumente über den Ferrari F2002 angeboten, weder von ehemaligen Ferrari-Ingenieuren noch von irgendjemand anderem. Toyota Motorsport lehnt grundsätzlich jede Form von Industriespionage ab", zitiert 'ams' den Schweden.