Sperrstunden-Chaos: Horner fordert Konsequenzen

Beim Nachtrennen in Singapur sorgte die Sperrstunden-Regelung bei einigen Teams für Verwirrung - Jetzt fordert Red-Bull-Teamchef Christian Horner eine Überarbeitung

(Motorsport-Total.com) - In Singapur sorgte Sperrstunden-Regelung für die Mechaniker für große Verwirrung. Ursprünglich wurde diese 2011 eingeführt, um einer regelmäßigen Überlastung der Crew vorzubeugen - die Rennställe haben pro Saison bloß vier Joker, die es ihnen erlauben, eine Nachtschicht einzulegen. Da der Grand Prix von Singapur aber als Nachtrennen ausgetragen wird, änderte man auch den Zeitpunkt für den Zapfenstreich - die Mechaniker waren am Samstag zwischen 9:30 und 16 Uhr aus dem Fahrerlager ausgesperrt.

Titel-Bild zur News: Charlie Whiting (Technischer Delegierte der FIA), Christian Horner (Teamchef)

Teamchef Horner und FIA-Mann Whiting: Funktioniert die Sperrstunden-Regelung?

Schließlich brachen gleich mehrere Teams unabsichtlich die Sperrstunde und mussten zunächst einen ihrer Joker hergeben, was aber nachträglich rückgängig gemacht wurde. Besonders hart schien es Red Bull getroffen zu haben: Das Weltmeisterteam hätte den dritten von vier Jokern verloren, doch Teamchef Christian Horner legte erfolgreich Protest ein. Der Grund: Bei den Leuten in der Red-Bull-Box handelte es sich ausschließlich um Marketingpersonal.

"Ich war eher überrascht als sauer", kommentiert Horner den inzwischen revidierten Verlust des dritten Sperrstunden-Jokers. "Unterm Strich hat sich die Vernunft durchgesetzt. Die Kommissare verstehen, dass der temporäre Pass, der verwendet wurde, nicht von einem Teammitglied benutzt wurde und auch nicht der Kontrolle eines Teammitglieds unterlag."

Das Missverständnis nimmt Horner nun zum Anlass, um eine Debatte über die Überprüfung der Formel-1-Sperrstunde zu eröffnen. Er ist der Meinung, dass man das Reglement diesbezüglich noch einmal konkretisieren sollte, und fordert Schritte der FIA: "Wir müssen dieses Thema in den Regeln aussortieren, denn was die Regel erreichen soll, ist ja ganz klar. Aber man kann unmöglich die Verantwortung für jeden tragen, der einen Pass hat."

Grundsätzlich steht Horner aber voll hinter der Sperrstunden-Regelung: "Die Ziele sind klar und richtig und bisher hat es auch gut funktioniert. Kombiniert mit den ungewöhnlichen Arbeitszeiten hier ist es zu diesem Ausreißer gekommen, denn was die Marketingleute, Sponsoren oder Agenturen machen, können wir nicht kontrollieren."

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