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  • 10.04.2002 13:05

Spekulationen: Montoya als Schumacher-Nachfolger?

Vor dem San Marino-GP heizen Spekulationen, Montoya könnte Michael Schumachers Nachfolger bei Ferrari werden, die Stimmung an

(Motorsport-Total.com/dpa) - Ausgerechnet Michael Schumachers Erzrivale Juan-Pablo Montoya wird bei Ferrari als Nachfolger des Weltmeisters gehandelt. Während Ralf Schumacher im Williams-BMW am Sonntag beim Großen Preis von San Marino den Wachwechsel in der Formel 1 einläuten und die bereits 19 Monate andauernde Herrschaft seines Bruders als WM-Spitzenreiter beenden will, soll sein Teamkollege aus Kolumbien mit den Italienern bereits über einen Wechsel verhandelt haben.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Wird Montoya Michael Schumachers Nachfolger bei Ferrari?

Der Vertrag des "Draufgängers", trotz seiner Startunfälle mit 14 Punkten Dritter der Fahrer-Wertung hinter Michael (24) und Ralf (16)Schumacher, bei dem britisch-deutschen Rennstall läuft am Ende der Saison aus. Damit hat "Heißsporn" Montoya, der die Schuld an seinem Unfall in Brasilien noch immer Michael Schumacher in die Schuhe schiebt, im Vertragspoker alle Trümpfe in der Hand.

"Wir rechnen damit, dass Michael Schumacher seinen Vertrag bis
2004 nicht erfüllt, wenn er noch einmal Weltmeister werden wird und
deshalb früher aufhört. Und dann muss Montoya her", zitierte die 'Auto Zeitung' vor dem Europa-Auftakt der Königsklasse in Imola einen Ferrari-Manager und heizte neben der 'Welt' die Spekulationen kräftig an. Den vorzeitigen Ausstieg mit dem fünften WM-Triumph des 33-jährigen Michael Schumacher will ausgerechnet sein sechseinhalb Jahre jüngere Bruder Ralf verhindern. "Michael hat in seinem Leben schon genug gewonnen. Der hat genug Titel. Der braucht keinen mehr", kündigte "Schumi II" an.

Mit der Wiederholung seines Vorjahreserfolges und etwas Schützenhilfe der Konkurrenz kann der Wahl-Österreicher ausgerechnet im "Ferrari-Land" seinen Bruder von Platz 1 der Fahrerwertung verdrängen. Im Vorjahr hatte Ralf Schumacher im Autodromo Enzo e Dino Ferrari sogar den Rundenrekord geknackt, während Michael sein Auto mit einem Defekt abstellen musste. "Wir sind uns aus der Erfahrung des vergangenen Jahres bewusst, dass das Rennen nicht einfach werden wird", erwartet der viermalige Weltmeister ein heißes Duell. "Die Strecke mit ihren vielen schnellen Passagen liegt mir. Allerdings hat Ferrari in Brasilien gezeigt, dass das neue Auto schneller ist als das alte. Wir werden uns auf den Hosenboden setzen und hart daran arbeiten, um in Imola wieder erfolgreich zu sein", kündigte Ralf Schumacher weitere Verbesserungen an. Besonders die Reifen werden eine Rolle spielen.

Nach dem Ausfall in Imola 2001 musste sich Michael Schumacher die WM-Führung mit dem Schotten David Coulthard teilen. Letztmals lag der Ausnahmepilot nach dem Großen Preis von Italien in Monza im September 2000 nicht an der Spitze der Fahrer-Wertung. Damals bremste ihn der Finne Mika Häkkinen im "Silberpfeil" aus, ehe sich der Kerpener wenig später doch den WM-Titel holte.

Von den guten Zeiten ist McLaren-Mercedes momentan weit entfernt: Die in den ersten drei Saison-Rennen abgestürzten "Silberpfeile" müssen aufpassen, dass sie nicht auch noch von Renault ausgebremst werden. "Ich denke, dass aus dem Dreikampf ein Vierkampf wird. Es ist allerdings nicht unser Ziel, dass wir uns von Renault überholen lassen. Unser Ziel ist es, nach vorne aufzuschließen", sagt Mercedes-Sportchef Norbert Haug kämpferisch. Auch Coulthard weiß: "Wenn ich noch eine WM-Chance haben will, dann muss ich in Imola gewinnen."