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  • 10.04.2002 12:20

  • von Marcus Kollmann

Schumacher: "Haben weniger PS als BMW-Williams"

Der Weltmeister im Gespräch über Imola, die Stärken von BMW-Williams und warum man diese trotz PS-Defizits bezwingen kann

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem Sieg im neuen F2002 in Brasilien, freut sich Ferrari-Pilot Michael Schumacher auf den Großen Preis von San Marino. Nachdem der Wahl-Schweizer seinen Boliden im Vorjahr wegen eines technischen Defekts frühzeitig abstellen hatte müssen, möchte der 33-Jährige kommendes Wochenende den Tifosi im Autodromo Enzo e Dino Ferrari beim Heimspiel der Roten einen weiteren Sieg bescheren, doch Schumacher weiß, dass dies keine leichte Aufgabe ist.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher (Ferrari)

Wird "Schumi" den BMW-Williams in Imola hinterherjagen müssen?

In Vorbereitung auf den vierten Grand Prix der Saison und sein 164. Formel-1-Rennen testete der Rheinländer letzte Woche auf der Haus- und Hofstrecke in Fiorano. Bis auf den Regen am letzten Testtag, gab es laut Schumacher keine Überraschungen.

Schumacher: "BMW-Williams wird in Imola das konkurrenzfähigste Team sein"

Wie schon zuletzt in Brasilien, so rechnet der vierfache Weltmeister auch in San Marino wieder mit BMW-Williams als härtestem Konkurrenten und schiebt dem deutsch-englischen Rennstall die Favoritenrolle zu: "BMW-Williams wird in Imola das konkurrenzfähigste Team sein. Selbst im letzten Jahr waren sie auf dieser Strecke schnell. Andererseits haben wir auch Fehler gemacht, und Williams leistete einfach bessere Arbeit."

Auch wenn der Ferrari-Pilot die Blau-Weißen auf dem 4,933 Kilometer langen Kurs im Vorteil sieht, so schätzt Schumacher das Kräfteverhältnis zwischen dem Rennstall von Frank Williams und der Scuderia Ferrari insgesamt als ausgewogen ein.

Ausgeklügelter Heckflügel half dabei Bruder Ralf in Brasilien hinter sich zu halten

"Ich denke, dass BMW-Williams in Sachen Topspeed besser ist", so Schumacher, der bis auf 1992 und 2001 in Imola immer auf das Podium steigen konnte. "Allerdings sind wir in anderen Bereichen stärker. Einer davon ist die Aerodynamik und fehlende Motorleistung kann man durch eine bessere Ballastplatzierung wettmachen. Man muss das Auto als ein komplettes Paket sehen. Wir waren in Sachen Topspeed sehr nahe an BMW-Williams dran, was auf den Heckflügel zurückzuführen ist - einer der stärksten Komponenten des neuen Ferrari", sieht "Schumi" Ferrari vor allen Dingen in Sachen Aerodynamik dem Gegner überlegen.

"Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass wir in Interlagos nur gewonnen haben, weil die Konkurrenz nicht das Beste aus ihren Möglichkeiten gemacht hat", bremst Schumacher die Euphorie bei den Tifosi nach dem Sieg der neuen "roten Göttin" ein und erklärt weiter, dass man sich bei den vorbereitenden Testfahrten auf die Schwächen im Paket konzentrierte: "Wir haben uns letzte Woche auf die Reifen und die Bremsen konzentriert, wo wir ja im letzten Jahr Probleme hatten."

Ferrari braucht Unterstützung durch die Fans

Auch wenn die Stimmung vor dem Beginn des Rennwochenendes im Lager der Roten seltsam verhalten ist, glaubt auch Schumacher, dass er und sein Teamkollege ein gutes Rennen haben können und zählt dabei vor allem auf die Unterstützung durch die Fans: "Es ist unser Heim-Grand Prix, weshalb wir in erwartungsvoller Stimmung sind, und wir benötigen die Unterstützung der Fans, denn ich rechne damit, dass BMW-Williams sehr konkurrenzfähig sein wird. Wie dem auch sei, ich möchte den Fans das geben, was sie sehen möchten", macht der 1 Meter 74 große Rennfahrer keinen Hehl daraus, dass er am Sonntag am liebsten ganz oben auf dem Podium stehen möchte.