Bridgestone bereit für neuen Schlagabtausch
Die Japaner haben aus den Fehlern des Vorjahres gelernt und bringen zum Heim-Grand Prix von Ferrari einen neuen Reifen mit
(Motorsport-Total.com) - Nachdem in Brasilien lediglich Michael Schumacher als Vertreter der Bridgestone-Fraktion in den Punkterängen und auf dem Podium landete, möchte der japanische Reifenpartner von Ferrari, Sauber, Arrows, Jordan und BAR kommendes Wochenende wieder mehr "eigene" Piloten WM-Zähler holen sehen.

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Bridgestone stellt seinen Partnern eine neue Reifenentwicklung zur Verfügung
Zwar konnten sich letztes Jahr fünf Bridgestone-Fahrer über Punkte in Imola freuen, doch diese gute Ausbeute wurde dadurch geschmälert, dass Konkurrent Michelin den Sieger stellte. Aus den Problemen des Vorjahres, als sich die mitgebrachten Reifenmischungen nicht so gut wie erwartet verhielten, hat man jedoch gelernt.
"Auch wenn letztes Jahr fünf der ersten Sechs in den Punkten mit Bridgestone-Reifen unterwegs waren, so funktionierten unsere Reifen nicht so, wie wir das eigentlich erwartet hatten", erklärt Hisao Suganuma, Technischer Manager von Bridgestone Motorsport, rückblickend auf das Vorjahr. "Wir haben deshalb viel Zeit mit der Analyse der Reifen verbracht, um so die Ursachen für die schlechtere Performance herauszufinden. Die weiche Mischung war etwas zu weich und die harte Mischung zu hart. Wir haben uns deshalb bei der Entwicklung der neuen Reifen verstärkt auf die Eigenschaften der Strecke - Asphaltoberfläche, die unterschiedlichen Kurventypen und Geschwindigkeitslevel - konzentriert und darauf basierend einen Reifen entwickelt der unserer Meinung nach passend ist", verrät der Japaner, der um die Besonderheiten von Imola weiß: "In Imola kommt es auf zwei grundlegende Dinge an: Bremsen und Traktion. Auf diesem Typ Stop-and-go-Strecke, mit ihren mittelschnellen und langsamen Kurven, ist eine gute Performance der Reifen beim Bremsen und bei der Traktion zur Verringerung der Rundenzeiten wichtig. Die Streckenoberfläche ist relativ eben und der Verschleiß ist daher kein Problem, doch das Handling in den Kurven und beim Fahren über die Randsteine ist eine Herausforderung. Genau hier können die Reifen durch viel Grip und eine gute Balance helfen. In punkto Grip ist ein weicher Reifen besser, doch dies wirkt sich auch auf die Boxenstopps aus, wovon es bis zu drei geben kann."
Für das Heimspiel von Ferrari ist Hiroshi Yasukawa, Bridgestone-Motorsportdirektor, nach dem Sieg von Michael Schumacher in Brasilien zuversichtlich: "Michael Schumacher in Brasilien auf Bridgestone-Reifen siegen zu sehen, war für unsere Angestellten eine große Motivation, vor allem weil das Rennen bei heißen Temperaturen stattfand", erklärt Yasukawa, dass der Sieg des Ferrari-Piloten von psychologischer Bedeutung in Vorbereitung auf die "Europa-Saison" der Formel 1 gewesen ist. "Wir haben bewiesen, dass sich unsere über den Winter geleistete Arbeit ausgezahlt hat und wollen uns in Imola von unserer starken Seite präsentieren, sodass wir das Ergebnis des Vorjahres vergessen machen können", leugnet der Japaner nicht, dass der Sieg von Ralf Schumacher im letzten Jahr Bridgestone noch immer schmerzt. "Außerdem möchte ich die Gelegenheit nutzen, um einem unserer Teams, welches an diesem Wochenende seinen 150. Grand Prix bestreitet, Sauber-Petronas, unsere besten Wünsche zu übermitteln."
Allen Bridgestone-bereiften Piloten werden die Japaner neben einer bereits in dieser Saison bewährten Reifenmischung auch einen bei den letzten Testfahrten in Valencia und Fiorano entwickelten neuen Reifen zur Verfügung stellen.

