Speed steht teamintern noch nicht unter Druck

Obwohl er gegen Vitantonio Liuzzi selten etwas ausrichten kann, gilt Scott Speed bei der Scuderia Toro Rosso als gesetzt - Helmut Marko mit ihm zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Dass es in der Red-Bull-Familie nicht nur Nestwärme gibt, sondern einem manchmal auch ein ziemlich kühles Lüftchen entgegenwehen kann, muss Christian Klien momentan am eigenen Leib erfahren. Auch bei der Scuderia Toro Rosso gibt es mit Scott Speed eine faktische Nummer zwei, doch im Gegensatz zum Red-Bull-Racing-Österreicher wird der Amerikaner nicht in Frage gestellt.

Titel-Bild zur News: Helmut Marko, Franz Tost und Scott Speed

Helmut Marko (links) hat an Scott Speeds Grundpotenzial offenbar keine Zweifel

"Vitantonio Liuzzi", erklärte Red-Bull-Berater und -Nachwuchsförderer Helmut Marko unseren Kollegen von der Fachzeitschrift 'Motorsport aktuell', "ist der Junior, der am meisten zeigt. In den Freien Trainings sind Scott Speed und er immer gleich schnell, aber kaum kommt es in die Qualifikation, legt Liuzzi eine halbe Sekunde zu. Scott ist noch in einer gewissen Lernphase. Seine Rennleistung ist aber völlig in Ordnung."#w1#

"Man darf nie vergessen: Scott ist mit 1.600 Testkilometern hier reingekommen - ein Nico Rosberg dagegen mit etwa 18.000. Und Scott war vor dem Formel-1-Einstieg erst drei Jahre in Europa gewesen", fügte Marko an. Nicht ganz richtig, Helmut: Bei Rosberg waren es vor dem Grand Prix von Bahrain insgesamt 11.227 Testkilometer in der Formel 1, bei Speed 3.197 - die beiden Freitagsfahrten in Montréal und Indianapolis 2005 nicht eingerechnet.

"Ich habe ein Team, das an mich glaubt, und sitze fest in meinem Sattel." Scott Speed

Der 23-jährige US-Boy selbst ist mit seinen bisherigen Vorstellungen übrigens ebenfalls happy: "Es war bislang ein großartiges Jahr für uns", zog er eine Zwischenbilanz. "Ich befinde mich in einer fantastischen Position, habe ein Team, das an mich glaubt, und sitze fest in meinem Sattel, was jeder Rennfahrer braucht. Ich bin auch sehr glücklich mit meinen Leistungen."

Und wie ist es um die restlichen Red-Bull-Junioren bestellt? Michael Ammermüller, der sich in der GP2 recht tapfer schlägt, ist am weitesten, durfte diese Woche in Silverstone auch erstmals einen Geradeaustest absolvieren. Weiter unten hat Marko auch noch die Kandidaten Sébastien Buemi, Adrian Zaugg und Edoardo Piscopo im Auge. Der Amerikaner Colin Fleming, der seinerzeit gemeinsam mit Speed nach Europa geholt wurde, ist hingegen kein Thema mehr.