Sommer, Sonne, Strand: Die Formel 1 macht Ferien

In der Königsklasse sind die Sommerferien angebrochen: Während das für Teams eine erzwungene Pause bedeutet, zieht es viele Fahrer in die Sonne

(Motorsport-Total.com) - Nach drei Wochen Pause zwischen dem Nürburgring und Budapest macht die Formel 1 erstmal...richtig, Pause. Dass Pause in der Königsklasse aber nicht immer auch gleich Pause bedeutet, dürfte jedem Fan klar sein. In den Fabriken laufen die Windkanäle fast ununterbrochen. Das würde wohl auch in der vierwöchigen Sommerpause der Fall sein, wenn man nicht durch die Regularien zum Urlaub gezwungen wäre.

Titel-Bild zur News: Max Chilton

Blauer Himmel, kaum Wolken: Zeit, um mal von der Formel 1 abzuschweifen Zoom

Zwei Wochen muss jede Fabrik ihre Schotten komplett dichtmachen - ob das die ersten beiden Wochen der Pause sind oder die letzten beiden ist jedem Team selbst überlassen. Für die Arbeiter im Hintergrund, die die Fans an der Strecke und an den TV-Bildschirmen meist sowieso nicht mitbekommen, ist dies eine willkommene Erholungspause. "Eine Pause ist immer gut und zwar für jeden", findet Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo die Regelung super. "Das Team bekommt kaum Schlaf an den Rennwochenenden, was aber nötig ist, um das Gehirn neu zu starten."

Die geschlossenen Fabriktüren sind daher für ihn eine prima Maßnahme: "Da ist man wieder frisch und hat neue Ideen." Auch für die Fahrer bedeuten die vier Wochen bis Spa eine gern gesehen Pause. Auch wenn einige, die am Hungaroring ein Wochenende zum Vergessen erlebt haben, sicherlich lieber sofort wieder ins Auto steigen würden, tut die Auszeit wohl jedem Fahrer gut. Die Schnauze voll von der ewigen Rumfliegerei scheinen einige Piloten aber noch nicht zu haben.

Statt in der Heimat zu bleiben, wird die Zeit genutzt, um richtig Urlaub zu machen - so wie es auch der deutsche, österreichische oder schweizerische Normalbürger kennt. Doch ganz so weit weg geht es für die meisten nicht. Nico Hülkenberg bleibt beispielsweise im europäischen Raum und will auf eine spanische Insel. Ob es Mallorca, Ibiza, Menorca oder eine der Kanareninseln ist, ließ der Sauber-Pilot dabei bewusst offen.

Auch Jenson Button will "irgendwo in Europa" bleiben. Wo genau? Da hat der Brite noch nicht drüber nachgedacht. Ricciardo möchte hingegen nach dem Trubel um das Red-Bull-Cockpit "eine Woche einfach nichts tun und runterkommen." Und andere Fahrer haben ihren Urlaub schon hinter sich. So war Lewis Hamilton schon vor zwei Monaten mit (Ex-)Freundin Nicole Scherzinger im Liebesurlaub auf Capri. Wie schnell doch die Zeit vergeht...

Mark Webber

Mark Webber kann spannende Urlaubsgeschichten erzählen Zoom

Doch während die meisten bei Urlaub an etwas Schönes denken, gibt es auch immer andere Beispiele. Mark Webber erinnert sich nur mit Grausen an seinen Trip zum polynesischen Atoll Bora Bora vor ungefähr zehn Jahren. "Ann (Webbers Frau; Anm. d. Red.) wollte immer dahin, aber es hat ewig gedauert, dorthin zu kommen. Ich denke, es war der entfernteste Ort, an den wir hätten reisen können."

Doch die Reisestrapazen waren noch nicht alles - auch die Ankunft am Hotel hatte so ihre Tücken: "Das Wetter war die ganze Zeit scheiße und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie in der Villa nebenan einen Porno gedreht haben", erzählt der Australier. "Alles was schön hätte sein sollen, war es einfach nicht. Wir sind eher zurückgekommen und waren nie wieder dort." In seinem Cockpit fühlt sich ein Rennfahrer letzten Endes eben doch meist wohler.