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  • 25.07.2013 21:13

  • von Dieter Rencken, Christian Nimmervoll & Stefan Ziegler

Fast 40 Grad Celsius: Formel 1 vor Hitze-Grand-Prix

Vor der Sommerpause noch ein echter Härtetest: Temperaturen bis 37 Grad Celsius werden beim Großen Preis von Ungarn Mensch und Material strapazieren

(Motorsport-Total.com) - Regnen wird es nicht. Wolken gibt es auch kaum. Es weht nur eine leichte Brise. Was die große Hitze, die für das Rennwochenende auf dem Hungaroring zu erwarten ist, schier unerträglich macht. Denn die Wetterdienste prognostizieren für den letzten Formel-1-Grand-Prix vor der Sommerpause bis zu 37 Grad Celsius. Der Königsklasse steht in Ungarn also ein echter Härtetest für Mensch und Material bevor.

Titel-Bild zur News: Panorama am Hungaroring

Am Wochenende sucht man sich am besten ein schattiges Plätzchen am Hungaroring

Und die Bedingungen verschärfen sich von Tag zu Tag. Beim Trainingsauftakt am Freitag herrschen vermutlich noch vergleichsweise moderate 31 Grad Celsius bei leichtem Wind aus Nordnordost. Am Samstag dreht der Wind, weht nun aus Südsüdwest, wirkt bei 33 Grad Celsius in der Spitze aber wohl nicht besonders mildernd. Für Sonntag frischen die Winde auf: Mit nun elf km/h wehen sie aus Süden.

Dann ist es aber brütend heiß am Hungaroring, bis 37 Grad Celsius. Mit einer Abkühlung von oben ist da nicht zu rechnen: Die Regenwahrscheinlichkeit beträgt am gesamten Rennwochenende der Formel 1 maximal zehn Prozent. Und so rüsten sich die Akteure für einen regelrechten "Sauna-Grand-Prix". Jenson Button (McLaren) scherzt: "Da werden selbst die Reifen der Straßenautos Blasen werfen."

Wie halten die Pirelli-Reifen bei großer Hitze?

So weit wird es wohl nicht kommen, aber die Pirelli-Pneus der Formel 1 dürften am Hungaroring massiv beansprucht werden. So sehr, dass eine genaue Planung schier nicht möglich ist, wie Fernando Alonso andeutet: "Wir müssen uns bei der Strategie mehrere Optionen offenlassen. Es kann ja schließlich sein, dass wir im Rennen einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen müssen."

Man werde im Freien Training versuchen, sich auf die Situation einzustellen, um am Sonntag entsprechend gewappnet zu sein. "Es wird auf jeden Fall ein hartes Wochenende", meint Lewis Hamilton (Mercedes). "Wir sitzen da aber alle im selben Boot. Es wird aber natürlich Teams geben, die damit mehr zu kämpfen haben und manche, die besser mit diesem Wetter zurechtkommen."

Zumal der Hungaroring nur wenig dafür tut, Mensch und Maschine das Rennfahren zu erleichtern. "Es wird definitiv das heißeste Rennen bisher", sagt Nico Rosberg (Mercedes), "von der Kühlung her vielleicht sogar das heißeste der vergangenen Jahre. Denn wir haben keine langen Geraden, also steigen die Temperaturen immer höher und höher. Jeder muss die Kühlöffnungen ein wenig größer machen."

Räikkönen bleibt cool

Und je größer die Kühlöffnungen, umso größer der dadurch entstandene Nachteil bei der Aerodynamik. "Auch die Bremsen werden strapaziert", erklärt Kimi Räikkönen (Lotus), sieht all dies aber betont gelassen. "Es ist ja nicht das erste Mal, dass es heiß ist, wenn wir ein Rennen fahren. Wenn es so heiß wird, dann schauen wir halt mal, was passiert. Es ist ja eh für alle Beteiligten gleich."

Auch Button nimmt es auf die leichte Schulter. "Ich mag hohe Temperaturen und harte Rennen", meint der Hobby-Triathlet. "Keine Ahnung, wie es dem Auto dabei ergeht, aber wir Fahrer machen genau deshalb so ein intensives Fitness-Training. Auf diese Weise kommen wir während eines so fordernden Rennens nicht in die Bredouille." Aber angesichts der Prognosen sehr wahrscheinlich zumindest ins Schwitzen...