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Ferrari: Gelingt der Ungarn-Konter gegen Vettel?

Ferrari und Fernando Alonso müssen im Titelkampf gegen Sebastian Vettel dringend nachlegen - Die Hitze sollte für die "Scuderia" zumindest kein Nachteil sein

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso weiß, dass er dringend einen Erfolg benötigt, sonst droht ihm die Weltmeisterschaft zu entgleiten. In den vergangenen Rennen erwies sich sein Ferrari vor allem im Qualifying nicht als konkurrenzfähig, am Sonntag konnte er den Schaden meist in Grenzen halten. Doch der Erfolgslauf vom Titelrivalen Sebastian Vettel zwingt ihn nun zu einer Reaktion.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Kann Alonso seinem Widersacher Vettel in Ungarn Paroli bieten? Zoom

Im WM-Klassement fehlen dem Spanier 34 Punkte auf den Red-Bull-Piloten. Doch die angekündigte Hitze ist zumindest kein Nachteil für den Ferrari, schließlich funktioniert der Bolide des zweifachen Weltmeisters vor allem bei hohen Temperaturen gut. "Ein gutes Ergebnis ist jetzt wichtig, denn die Sommerpause steht vor der Tür", weiß der WM-Zweite.

Alonso will auf Vettel aufholen

"Es ist für die Motivation des Teams und für unsere Hoffnungen wichtig, dass wir die Lücke zu Sebastian etwas schließen können", bläst er zum Angriff. "Wenn diese Lücke sehr groß wird, dann wird es für alle vielleicht eine sehr stressige Sommerpause, und die Motivation könnte geringer sein. Es ist also ein wichtiges Wochenende."

Doch wie wirkt sich die Hitze auf die Rennvorbereitungen aus? Nur geringfügig, verrät Alonso: "Ganz egal, wie hoch die Temperaturen am Sonntag sein werden, werden wir unser Routineprogramm am Wochenende abspulen. Wir müssen bei der Strategie vielleicht etwas flexibler sein, sollte ein zusätzlicher Stopp von Nöten sein - wegen der Reifen. Wir werden versuchen, das morgen im Training zu verstehen."

"Ein gutes Ergebnis ist jetzt wichtig, denn die Sommerpause steht vor der Tür." Fernando Alonso

Rückkehr zur ersten Triumphstätte

Für den Mann aus Oviedo ist der Hungaroring eine Schicksalsstrecke - das beweist die Vergangenheit. Bereits in der Formel 3000 siegte er einst nach einem mäßigen Saisonstart und leitete die Trendwende ein, zudem feierte er 2003 mit Renault in Ungarn seinen ersten Formel-1-Sieg. Alonso hat "seltsame Erinnerungen" an das Wochenende, gibt er zu.

"Ich erinnere mich, dass mein Vater hier war, ich habe ihn umarmt und wir haben darüber gesprochen, dass wir jetzt ein Rennen in der Formel 1 gewonnen haben", erzählt der nunmehrige Ferrari-Star. "Er hatte einen normalen Job in Spanien, war Sprengmeister in einer Miene, meine Mutter hat in einem Shoppingcenter gearbeitet. Wir hatten einen Sieg in der Formel 1 erreicht und waren alle sehr stolz auf diesen Sieg. Ich erinnere mich an dieses Gespräch mit ihm."

2003: Alonso musste in Polen feiern

Doch anstatt den Durchbruch in der Formel 1 gebührend zu feiern, konnte der erste spanische Grand-Prix-Sieger nicht gleich in seine Heimat zurückkehren. "Sofort danach flog ich mit Flavio (Briatore, Anm.) und Trulli nach Polen, weil wir dort eine Veranstaltung am Montagmorgen hatten", blickt er zurück. "Ich weiß nicht warum, aber die Erinnerung an diesen Flug nach Polen ist mit diesem Rennen verbunden, denn ich hätte so gern mit meiner Familie gefeiert oder wäre gerne nach Spanien gereist, um meine Freunde zu sehen, aber ich musste nach Polen reisen. Das sind meine Erinnerungen an den ersten Sieg."

Fernando Alonso

Die Sensation: Fernando Alonso feiert 2003 mit Renault in Ungarn den ersten Sieg Zoom

Der Sieg selbst war aber von großer Bedeutung: "Da war diese Gelegenheit, und das Team hat sehr hart gearbeitet. Das war auch ein wichtiger Moment für Renault, denn unser Motorenprinzip stand in der Kritik, wir hatten diesen Weitwinkelmotor mit einem etwas anderen Konzept. Dieser Erfolg war also für das gesamte Team eine Erleichterung auf dem Weg, als Team um die WM zu kämpfen." Zwei Jahre später war Alonso tatsächlich auf dem Weg zum ersten Titel.

Massa hofft auf neue Reifen

Auch für Alonsos Teamkollegen Felipe Massa ist der Hungaroring eine Schicksalsstrecke. Der Brasilianer überlebte 2009 einen Horrorcrash, als eine Sprungfeder aus Landsmann Rubens Barrichellos Brawn-Boliden den Ferrari-Piloten am Helm traf und ihm schwere Gesichtsverletzungen zufügte. Massa erholte sich zwar von den Folgen, feierte aber seitdem keinen Sieg mehr.

Dieses Jahr erweist er sich zwar als schneller als 2012, dafür ist er regelmäßig in Zwischenfälle verwickelt oder begeht Fahrfehler. Auch er erwartet eine wahre Hitzeschlacht: "Ich habe gesehen, dass es im Rennen rund 38 Grad geben wird. Das ist sehr heiß, so etwas hatten wir in diesem Jahr noch nicht. Ich hoffe, dass es unserem Auto zugutekommt. Schauen wir mal."

"Ich hoffe, dass die Hitze unserem Auto zugutekommt." Felipe Massa

Er hofft, dass die Reifenprobleme der Vergangenheit angehören, schließlich war auch er in Silverstone eines der Opfer der Pirelli-Reifenexplosionen. "Ich sehe bei uns keine Reifenprobleme mehr", ist er zuversichtlich. "Das ist wichtig für unsere Sicherheit. Es ist gut, dass verstanden wurde, dass wir in Silverstone viele Probleme hatten."

Nun kommen Reifen zum Einsatz, die aus der Konstruktion von 2012 und aus den Mischungen von 2013 bestehen. "Der Reifen ist konstanter, aber vielleicht ist er ein wenig langsamer auf der ersten Runde", analysiert Massa. "Wir werden sehen, wie sie unter den sehr heißen Bedingungen funktionieren."

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