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  • 02.02.2009 12:06

  • von Roman Wittemeier

Singapur baut um: Überholen soll einfacher werden

Nach dem gelungenen Debüt im Vorjahr suchen die Streckenbetreiber nach neuen Überholmöglichkeiten: Drei Kurven werden umgebaut

(Motorsport-Total.com) - Singapur erhielt nach dem ersten Nachtrennen der Formel-1-Geschichte viele warme Worte, aber es mischten sich auch kritische Stimmen in den Lobgesang. Zum einen beklagten sich viele Piloten über harte Bodenwellen, die in den vergangenen Wochen bereits entschärft wurden. Auf der anderen Seite äußerten die Fahrer Sicherheitsbedenken an der Ein- und Ausfahrt zur Boxengasse. Auch in diesem Bereich will man reagieren, berichtet die offizielle Formel-1-Homepage 'formula1.com'.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Der Stadtkurs in Singapur soll Ende September mehr Überholchancen bieten

Eine technische Kommission hat sich die Liste der Verbesserungsvorschläge genau angeschaut und nun an der Boxeneinfahrt eine neue Linie vorgeschlagen, sodass sich die abbiegenden Fahrzeuge früher von der Ideallinie entfernen. Auch an der Ausfahrt gab es 2008 teils heikle Situationen, da die Fahrzeuge aus der Boxengasse genau in der Bremszone der ersten Kurve herauskamen. Die Gasse wird nun verlängert, die Autos werden erst wieder in der Beschleunigungszone nach Kurve zwei auf die Piste gelassen.#w1#

Außerdem haben sich die Betreiber des Stadtkurses nach weiteren Überholstellen umgeschaut. "Die Strecke hat zwar weltweit viele Erwartungen übertroffen, aber als brandneues Event können wir natürlich weitere Verbesserungen anbringen", sagte Singapur-Renndirektor Michael McDonough. Die allererste Kurve wird daher enger gestaltet, der Scheitelpunkt wird verschoben und somit sollte sich in der Bremszone ein Angriff machen lassen.

Eine weitere Überholchance soll sich zukünftig vor Kurve 14 bieten. Aus diesem Grund verändert man die enge Schikane nach der historischen "Anderson Bridge". Diese Kurvenkombination wird leicht geöffnet, damit die Boliden mehr Tempo auf die anschließende Gerade "Esplanade Drive" mitnehmen können. Der Topspeed soll auf bis zu 275 km/h erhöht werden. Die folgende Kurve 14 wird verengt, damit möglicherweise in der Bremszone mehr Positionskämpfe stattfinden können.

Einer der größten Singapur-Kritiker, Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo, hatte sich mehrfach über mangelnde Überholmöglichkeiten auf der Strecke in der asiatischen Finanzmetropole beklagt. "Da können wir auch gleich im Kolosseum fahren oder im Vatikan. Das ist doch kein Rennsport mehr", knallte der Italiener den Verantwortlichen und auch Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone an den Kopf. Ob Di Montezemolo sich nach Ankündigung der Verbesserungen nun beruhigt, darf bezweifelt werden.