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Ferrari-Präsident übt Kritik an Singapur

Das Nachtrennen in Singapur war der vielleicht spektakulärste Formel-1-Event 2008, doch Luca di Montezemolo würde es am liebsten abschaffen

(Motorsport-Total.com) - Am 28. September fand dieses Jahr in Singapur erstmals ein Formel-1-Rennen unter Flutlicht statt. Der Event kam bei der Öffentlichkeit hervorragend an: Spektakuläre TV-Bilder, ein turbulentes Rennen und Überraschungssieger Fernando Alonso sorgten für perfektes Grand-Prix-Entertainment. Doch Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo ist offenbar kein Singapur-Fan.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo ist kein Freund der neuen Stadtkurse in der Formel 1

Zufall oder nicht, doch für Ferrari war Singapur mit der Boxenpanne bei Felipe Massa eines der peinlicheren Rennen des Jahres. Di Montezemolo will seine Kritik am Stadtkurs in der asiatischen Metropole aber unabhängig davon verstanden wissen: "Zwei oder drei Monte Carlos zu haben, ist zu viel", wird der Italiener von 'autosport.com' zitiert. "Da können wir auch gleich im Kolosseum fahren oder im Vatikan. Das ist doch kein Rennsport mehr."#w1#

"Ich finde nicht, dass wir noch mehr Jachten und historische Skylines brauchen", so di Montezemolo. "Ich finde, wir brauchen mehr Rennstrecken, auf denen man überholen kann, wo das Publikum den Wettkampf genießen kann, aber keine Strecken, wo ein Unfall wie der von Piquet das ganze Rennen zerstören kann. Eines der Probleme der Formel 1 ist, dass wir den Wettkampf verbessern müssen, damit die Rennen nicht nur gut sind, wenn es regnet oder das Safety-Car herauskommt."

Zur Erinnerung: Bei der Premiere in Singapur krachte Nelson Piquet nach dem ersten Boxenstopp seines Teamkollegen Alonso in eine Mauer. Das Safety-Car musste aktiviert werden - und Alonso profitierte davon und gewann den Grand Prix. Solche Situationen sorgen meistens für Spannung, doch di Montezemolo ist der Ansicht, dass die Formel 1 auch ohne solche künstlichen Turbulenzen spannend sein sollte.

"Das ist, als würden man einen Fußballspieler bitten, im Regen nur mit Trainingsschuhen zu spielen, damit er über den Platz rutscht", zog er einen bildlichen Vergleich. "Ich meine, wir brauchen technische Regeln, unter denen man leichter überholen kann. Wir brauchen neue Strecken mit Überholmöglichkeiten - echte Strecken, keine Touristenattraktionen. Monte Carlo hat zumindest Geschichte. Zwei oder drei Monte Carlos sind zu viel."