Silverstones Zukunft ungewiss: Kaufinteressenten winken ab

Sowohl Jaguar Land Rover als auch Ginetta-Besitzer Lawrence Tomlinson steigen aus den Gesprächen mit dem BRDC über den Silverstone-Verkauf aus

(Motorsport-Total.com) - Die Zukunft der britischen Traditionsrennstrecke in Silverstone ist weiterhin ungewiss. Wie nun bekannt wurde, sind zwei potenzielle Käufer des Kurses im Herzen des britischen Motorsports abgesprungen. Wie Jonathan Palmer bereits Anfang Oktober bekannt gegeben hat, sollte eine Entscheidung über einen Verkauf der Anlage noch im selben Monat fallen. Anfang November meldet der britische 'Telegraph' nun, dass sowohl Jaguar Land Rover wie auch Ginetta-Besitzer Lawrence Tomlinson aus den Verhandlungen mit dem British Racing Drivers' Club (BRDC) ausgestiegen sind.

Titel-Bild zur News: Flagge

"The Home of British Motor Racing" blickt einer ungewissen Zukunft entgegen Zoom

Nachdem Jaguar Land Rover ein Jahr lang Gespräche mit dem BRDC, dem derzeitigen Besitzer der Strecke, geführt hatte, ist man nun an einem Punkt angekommen, wo keine Einigung mehr möglich war. Der Automobilkonzern wollte ein Zentrum für das Erbe der Marke bauen, zog aber schlussendlich mit der Begründung zurück, dass die Unternehmung den Geschäftsanforderungen nicht entsprechen würde.

Aus dem Umfeld von Lawrence Tomlinson ist laut dem 'Telegraph' zu hören, dass der Unternehmer sein Angebot mehrmals aufgebessert hätte. Am 31. Oktober gab er sein letztes Angebot ab. Er stellte klar, dass die Rettung der Strecke nur mit einem Deal getan wäre, der bis zum Ende des Jahres in Kraft tritt. Bereits BRDC-Präsident Derek Warwick musste zugeben, dass nur noch neun Monate Zeit bleiben, um über die Zukunft des Formel-1-Rennens auf der Strecke zu entscheiden. Eigentlich ist der Grand Prix von Großbritannien bis 2026 gesichert, doch bereits 2019 gibt es eine Option, um aus dem Vertrag auszusteigen.


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Silverstone ist eine von nur zwei Rennstrecken im Formel-1-Kalender, die die finanzielle Bürde eines Grand Prix ohne staatliche Unterstützung stemmen muss. Und obwohl man auch in den vergangenen Jahren Rekordzuschauerzahlen vermelden konnte und Sonderkonditionen von Bernie Ecclestone genießt, reichen die Einnahmen nicht, um das Geschäft ordentlich führen zu können. Daher bemüht man sich um einen Verkauf der Strecke. Derzeit ist Jonathan Palmer, Vater von Formel-1-Pilot Jolyon Palmer, der einzig verbliebene, bekannte Bieter. Er besitzt bereits die Strecken Brands Hatch, Oulton Park, Cadwell Park und Snetterton.