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Silverstone aus der Sicht von Techniker Pat Symonds
Silverstone gilt nicht nur für die Fahrer als eine der anspruchsvollsten Rennstrecken ? Pat Symonds erklärt warum das so ist
(Motorsport-Total.com) - "Silverstone ist für die Ingenieure und Fahrer eine der Lieblingsstrecken, denn der Kurs bietet einige Herausforderungen, die man nur auf den traditionelleren Strecken findet, die wir im Verlauf des Jahres besuchen. Ein Formel-1-Auto muss in der ersten Kurve oder im 'Becketts'-Komplex bis an das absolute Limit gehen."

© Renault
Pat Symonds findet Silverstone aus der Sicht eines Ingenieurs spannend
"Um sehr hohe Fliehkräfte zu erreichen und bei hohen Geschwindigkeiten im ersten Teil der Strecke Richtungswechsel vornehmen zu können ist es notwendig, ein Auto zu haben, das in sich sehr stabil ist. Ein Auto, das den Fahrer sich hier nicht sicher fühlen lässt, wird dort nie schnell sein. Wir müssen auch sicherstellen, dass die Flügel so eingestellt sind, dass man die 'Hangar Straight' hinunter gute Geschwindigkeiten erzielt. Wir sind dort schon mit mittlerem Abtrieb gefahren und wissen, dass wir eine gute Balance erzielen können, so dass das Auto gut zu fahren ist."
"Hinzu kommt, dass es ein ziemlich unebener Kurs ist und an vielen Stellen man es schwer hat, eine gute Traktion hinzubekommen, weil dies nicht zur der Notwendigkeit passt, ein gut reagierendes Auto zu haben. Dies stellt deshalb eine weitere Herausforderung dar. Auch wenn der Kurs unweit von den meisten Teams liegt, so ist es doch keine Strecke, auf der man heutzutage häufig testet."
"Wir verfügen über jede Menge Daten aus der Vergangenheit, allerdings spielen die Umgebungsbedingungen eine große Rolle. Während es bekannt ist, dass die Temperaturen und das Wetter schwanken, ist das größte Problem der Wind. Da dort früher ein Flugplatz war, liegt Silverstone extrem frei, ein Wechsel der Windrichtung kann deshalb dazu führen, dass man ein anderes Setup finden muss."
"Wenn ein Auto zum Beispiel mit Gegenwind in eine Kurve einfährt, so hat dies zum Effekt, dass man mehr Abtrieb hat, Rückenwind führt dazu, dass man weniger Abtrieb hat. Hinzu kommt, dass Seitenwinde ein Formel-1-Auto so beeinflussen wie einen PKW. Wir haben viel Zeit im Windkanal verbracht, um dies zu untersuchen und zu verbessern. So konnten wir die Empfindlichkeit gegenüber Seitenwinden reduzieren und machten dabei große Fortschritte."
"Als noch die alten Regeln galten, konnten wir besser auf die Bedingungen reagieren und das Auto vor dem Rennen darauf abstimmen. Auf Grund der neuen Regelungen muss man nun die Windbedingungen des Sonntags am Samstagnachmittag vorhersagen und das ist natürlich deutlich schwieriger. Die Ingenieure und Fahrer arbeiten an den Wochenenden sehr hart, um gegen die Bedingungen anzukämpfen und oftmals wird man dafür auch belohnt."

