Renaults neuer R23B: Kampfansage an McLaren
Mit einem überarbeiteten R23 - auf den Namen R23B getauft - will Renault am Rückstand zur Konkurrenz knabbern
(Motorsport-Total.com) - Konnte Renault zu Beginn der Saison noch ganz gut mit den Top-Teams in der Formel 1 mithalten, fiel man zuletzt wieder ein wenig ab. Dies soll sich nach dem Willen des Teams mit dem in Silverstone eingeführten R23B ändern. "Wir werden ein stark überarbeitetes Chassis haben", so Technikdirektor Mike Gascoyne. "Wir haben uns entschieden, das Auto R23B zu taufen, da es einige bedeutende Detail-Modifikationen im Rahmen eines Paketes beinhaltet, das wir für Silverstone geplant hatten. Nach einem positiven Test vergangene Woche in Barcelona gehen wir davon aus, dass sich dies definitiv auf der Stoppuhr auswirken wird."

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Mike Gascoyne hofft, dass sich der überarbeitete R23 bewähren wird
Zurück blickt der Brite nicht so gerne: "Magny-Cours war ein enttäuschendes Ende eines konkurrenzfähigen Rennens. Unser Ziel ist es, eine Stufe höher die WM zu beenden als letztes Jahr, was bedeutet, dass unser Ziel der dritte Platz ist, der im Moment von McLaren gehalten wird. Der Ausfall in Magny-Cours hat uns noch weiter hinter sie zurückgeworfen. Die beiden Probleme in Frankreich standen jedoch in keinem Zusammenhang und wir haben sie untersucht. Wir müssen nun wieder beide Autos in Silverstone in die Punkte bekommen und die Autos der Teams vor uns schlagen."
Und was erwartet sich Gascoyne konkret für Silverstone? "Silverstone sollte uns sehr gut liegen. Der Kurs ist ganz klar verwandt mit Barcelona und wir waren dort zu Beginn der Saison sehr stark und standen kurz davor, das Rennen zu gewinnen. Silverstone ist ein Kurs, auf dem man für eine starke Aerodynamik belohnt wird und wir haben für dieses Rennen weitere Verbesserungen an Bord. Ich denke, dass wir ein konkurrenzfähiges Wochenende haben werden und unseren direkten Gegnern Punkte wegnehmen können."
Chefingenieur Pat Symonds zeigt sich von der modernen Formel 1 beeindruckt: "Die Zuverlässigkeit bei den Top-Teams ist außergewöhnlich. Diese Teams können solch komplexe Maschinen so nah am Limit für eine solch lange Zeit mit so wenigen Problemen laufen lassen, dass dies eine großartige Leistung der Ingenieure ist. Manchmal geht jedoch etwas schief und in Frankreich war es besonders enttäuschend, da wir zwei Probleme in einem Rennen hatten. Wir haben die Probleme dafür jedoch identifiziert und die notwendigen Schritte unternommen. Alles in allem hatten wir in diesem Jahr eine sehr gute Zuverlässigkeit und wir hoffen, dass unsere eifrige Arbeit seit Magny-Cours uns ein zuverlässiges Rennen ermöglichen wird."
Auch auf die Reifen kommt laut Symonds eine Belastungsprobe zu: "Silverstone ist neben Barcelona und Monza die schwierigste Strecke für die Reifen. Wir haben in Barcelona letzte Woche viel getestet, denn dort sind die Belastungen für die Reifen ähnlich wie in Silverstone. Die Kurse sind aber nicht exakt gleich und in Silverstone werden die Reifen über vier Prozent mehr belastet als in Barcelona und besonders vorne mehr, da der Kurs über viele schnelle Kurven und Kurveneingänge verfügt. Nach der Arbeit in der vergangenen Woche, verbunden mit Michelins exzellenter Leistung in den vergangenen Rennen, sind wir zuversichtlich, dass wir in Silverstone eine sehr konkurrenzfähige Mischung haben werden."

