• 15.07.2003 16:40

  • von Fabian Hust

Michelin will Erfolgsserie fortsetzen

Die Reifen entwickeln sich in dieser Saison zum Zünglein an der Waage und Michelin will endlich das Weltmeisterteam ausrüsten

(Motorsport-Total.com) - Regnet es oder regnet es nicht? Diese Frage stellt man sich natürlich insbesondere bei den Reifenherstellern. Mittlerweile hat Michelin besonders bei sehr starkem Regen und abtrocknender Strecke einen guten Pneu, ist es aber nur leicht feucht oder nass, so ist Bridgestone meist überlegen. Das logische Fazit: Bei trockenem Wetter fahren die Franzosen besser, doch damit kann man in Silverstone nicht rechnen ? auch dieses Jahr nicht.

Titel-Bild zur News: Michelin-Reifen im Regen

Michelin wird in Silverstone wohl zeigen können, was die Regenreifen leisten

Dennoch hat man in Clermont-Ferrand allen Grund, optimistisch zu sein, schließlich hatte man in den letzten Rennen die Konkurrenz fest im Griff: "Das BMW-Williams-Team hat sich auf Grund ihrer starken Form den Respekt aller erarbeitet", gibt Sportchef Pierre Dupasquier das Lob aber auch gerne weiter. "Wir wissen alle, wie hart es in der Formel 1 ist, eine solch hohe Messlatte zu setzen ohne Fehler zu machen. Und es war nicht nur die Leistung von Williams und BMW, die uns im letzten Rennen in Magny-Cours so zu Herzen gegangen ist. McLaren-Mercedes hatte Pech, dass man nicht Dritter und Vierter wurde, beide Renault waren bis zu ihrem Ausfall gut bei der Musik und Mark Webber wurde mit dem Jaguar Sechster während Olivier Panis für Toyota einen Punkt holte."

"Ohne Frage, die Reifen von Michelin haben bemerkenswerte Leistungen gezeigt", gibt sich der Franzose selbstbewusst. "Aber dennoch werden wir nicht selbstzufrieden sein, denn wir wissen, wie viel noch zu tun ist. Wir müssen weiterhin hart arbeiten und uns verbessern, das Produkt weiterentwickeln und sogar eine noch effektivere Beziehung zu unseren Reifenpartnern und Autos aufbauen, auf denen unsere Reifen montiert sind."

Projektmanager Pascal Vasselon beleuchtet die technische Seite von Silverstone: "Silverstone unterscheidet sich von Magny-Cours sehr deutlich, wo wir vor zwei Wochen fuhren. Die verschiedensten Schikanen wurden während den letzten Jahren der Strecke hinzugefügt und haben die Zeiten steigen lassen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt aber immer noch bei 235 km/h, es bleibt also eine der schnellsten Kurse auf denen wir fahren. Es gibt einige lange und schnelle Kurven, die starke Querkräfte auf die Reifen wirken lassen. Der Asphalt ist auch ziemlich porös und das zollt dem Gummi Tribut. Was die Temperaturen angeht, so tendieren sie dazu, niedriger zu sein als auf den Kursen, wo wir vor kurzem fuhren."

"In der vergangenen Woche gingen wir nach Barcelona, um eine ausgiebige Testserie durchzuführen, die uns geholfen hat, die Optionen für Silverstone herauszusuchen. Während dem größten Teil der ersten Saisonhälfte haben wir eher weiche Reifen verwendet, wir beginnen uns gerade auf härtere Reifen zu konzentrieren, die wir bei den Rennen verwenden werden, die vor uns liegen. Wir werden in Silverstone drei Reifen haben und alle sind das Ergebnis der Arbeit, die wir während den letzten Tests erledigt haben."

"In Magny-Cours hatten wir das bekannte europäische Wetter und wir konnten unterstreichen, dass unsere Reifen unter solchen Bedingungen konkurrenzfähig sind. Im letzten Jahr arbeitete unser Intermediate-Reifen in einem Fenster, das zwei Stärken aber auch einen Schwachpunkt hatte: Wir konnten gut bei einsetzendem Regen und bei Trockenheit mithalten. Als die Strecke feucht war, waren sie jedoch weniger effektiv. Seitdem haben wir diese Charakteristik überarbeitet."

"Im letzten Jahr warf der Regen die geplanten Strategien durcheinander, dieses Mal gehen wir davon aus, dass die Teams zwei oder sogar drei Mal stoppen. Die Boxengasse ist hier ziemlich lang und ein Besuch in der Boxengasse nimmt wohl 33 bis 34 Sekunden in Anspruch. Eine schwere Benzinladung kostet hier ziemlich viel Zeit. Jede zusätzlichen zehn Kilogramm kosten einen Fahrer 0,35 bis 0,4 Sekunden pro Runde."