GP Österreich
Spielberg-Samstag in der Analyse: Norris-Pole und Russell-Verwarnung
Liveticker zum Nachlesen: +++ Marko: "Eine richtig große Watsche" +++ Verwarnung für Russell nach dem Qualifying +++ Gelbe Flagge kostet Piastri die Runde +++
Feierabend
Wir sind am Ende unseres Samstagstickers angekommen, und für euch geht es wie versprochen noch weiter mit unserer Videoanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de ab 22:00 Uhr.
Rennstart morgen ist um 15:00 Uhr, dann melden wir uns hier rechtzeitig mit einer neuen Ausgabe zurück. Viel Spaß nachher noch mit unserer Liveanalyse und bis dann!
Die größten Qualifying-Abstände
Übrigens: Mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung war die Pole von Norris heute zwar extrem beeindruckend. Von einem Eintrag in dieser Fotostrecke ist er damit aber noch immer ziemlich weit entfernt:
Stella zufrieden: Update funktioniert
Der McLaren-Teamchef erklärt nach der überlegenen Norris-Pole derweil, dass daran auch das Update an diesem Wochenende einen Anteil habe. "Dies ist der erste Teil einiger Upgrades, [...] um das Upgrade-Paket zu vervollständigen", verrät er.
"Danach wird es für den Rest der Saison nur noch kleinere Änderungen geben", so Stella. Heißt: Das Spielberg-Update, das in den kommenden Wochen noch vervollständigt wird, ist das letzte große Paket für den MCL39.
"Es war nicht einfach, Verbesserungen an dem ohnehin schon wettbewerbsfähigen Paket des MCL39 zu finden", betont Stella, der daher vor allem die Arbeit der Aero-Abteilung bei McLaren lobt.
Nun müsse man nur noch abwarten, ob das Update auch im Rennen so gut funktioniere.
Norris' "altes Ich" packt den Hammer aus
"Es war eine sehr gute Runde, sicher meine beste bisher in dieser Saison", sagt Norris nach seiner Pole und ergänzt: "Wahrscheinlich sogar besser als Monaco. Vielleicht nicht ganz so spektakulär, aber definitiv sauberer und präziser zusammengebracht."
Denn in Bezug auf "Konstanz, Ausführung und Timing in Q3" freut sich der Brite: "Vor allem der letzte Sektor hat super gut funktioniert und dort ist es so schnell, in Kurve neun und zehn, das ist dann echt ein nettes Gefühl, wenn das so aufgeht."
"Ich glaube, wenn ich das Gefühl von heute habe, wenn ich die Gefühle vom letzten Jahr und davor habe, dann denke ich, dass ich der Schnellste bin", zeigt er sich selbstbewusst.
Seine kompletten Aussagen gibt es hier.
Lawson erstmals seit Dschidda vor Hadjar
Bei den Racing Bulls war Liam Lawson heute zum ersten Mal seit dem Saudi-Arabien-GP in einem Qualifying wieder schneller als sein Teamkollege. Und zum ersten Mal seit Monaco schaffte er es in Q3.
"Wir hatten in den letzten Rennen schon das Tempo, aber heute hat es endlich geklappt und wir haben alles zusammengebracht", freut er sich, wobei er auch betont: "Morgen ist der Tag, an dem es wirklich darauf ankommt."
Isack Hadjar verpasste derweil erstmals seit Miami wieder Q3 und erklärt: "Es war ein enttäuschender Samstag. Gestern waren wir nicht in einer guten Position, aber über Nacht haben wir dank einiger richtiger Änderungen am Set-up das Blatt gewendet."
In Q1 habe sich das ausgezahlt, doch in Q2 sei das gute Gefühl für das Auto weg gewesen. "Ich hatte Untersteuern bei hoher Geschwindigkeit und hatte das Gefühl, dass die Reifen für Kurve 1 nicht bereit waren."
"Das ist schade, denn meine Q1-Runde hätte für Q3 gut genug sein können. Ich habe keine Ahnung, was passiert ist", ärgert er sich.
Haas-Fahrer einig: Da war mehr drin
Esteban Ocon schied als 17. bereits in Q1 aus und berichtet: "Ich glaube nicht, dass wir heute optimal gefahren sind. Ich bin mir sicher, dass wir mehr Tempo haben, als wir gezeigt haben."
"Uns fehlten zwei Zehntel in den ersten beiden Kurven, und es gab keine Verbesserung während der Runs. Außerdem fühlte sich der Grip nicht gut an", so der Franzose. Teamkollege Oliver Bearman kam derweil zwar in Q2.
Dort wurde er aber auch nur 15. und erklärt, dass er ebenfalls Probleme mit dem Wind gehabt habe. "Ich denke, wir hätten noch ein paar Plätze weiter vorne liegen können, aber ich bin optimistisch für das Rennen morgen", betont er.
Denn die Haas-Fahrer haben für das Rennen morgen noch zwei Sätze harte Reifen zur Verfügung, was bei einem Zweistopprennen ein Vorteil sein könnte.
Pirelli rechnet mit zwei Stopps
Mario Isola von Pirelli erklärt im Hinblick auf die Strategie morgen: "Wir glauben, dass zwei Boxenstopps mit Medium und Hard die schnellste Wahl sind. Ein Boxenstopp ist machbar, da der Reifenverschleiß recht gering ist, wahrscheinlich sogar geringer als erwartet."
"Aber auf dem Papier ist er immer noch deutlich langsamer, um etwa sieben Sekunden. Darüber hinaus ist Überholen auf dieser Strecke definitiv möglich, da es drei DRS-Zonen gibt", so Isola. Daher seien zwei Stopps auf jeden Fall zu bevorzugen.
Insgesamt erwartet er ein "enges" Rennen, bei dem McLaren aber "klar" favorisiert sei.
Gasly: Habe einen Fehler gemacht
Der Franzose sorgte mit seinem Dreher dafür, dass Verstappen und Piastri am Ende keinen zweiten Run mehr fahren konnten. "Ich habe stark gepusht und einen Fehler gemacht", berichtet er.
Mit dem Rest des Qualifyings sei er nach seinem Q3-Einzug aber trotzdem "zufrieden", stellt er auch klar und betont, dass es nach den Training noch nicht danach ausgesehen habe.
Teamkollege Franco Colapinto wurde 14. und berichtet, dass der Wind das Auto etwas "unberechenbar" gemacht habe. Und weil er den Alpine noch nicht so gut kenne, sei das schwierig gewesen.
Insgesamt habe man heute zwar "einen guten Schritt" gemacht, aber in Q2 wäre seiner Meinung nach noch etwas mehr möglich gewesen.
Antonelli: Zu spät über der Linie
Kurios: Der Rookie konnte seine zweite Q3-Runde am Ende nicht mehr fahren - weil er zu spät über die Linie kam und die Session bereits vorbei war. So wurde der Mercedes-Fahrer am Ende nur Neunter.
"Ich habe die Flagge verpasst, also konnte ich die letzte Runde nicht auf dem neuen [Reifen] fahren", ärgert er sich und betont, dass diese Runde eigentlich viel besser als die erste Q3-Runde gewesen sei.
Er habe am Ende seiner Outlap eine Lücke zum Auto vor sich lassen müssen und sei deswegen schließlich zu spät dran gewesen. Er könne die Linie aber nur "ganz knapp" verpasst haben, betont er.
Doch auch davor sei es bereits "nicht einfach" gewesen, was ja auch der Teamkollege bereits erklärt hat. "Irgendetwas fühlte sich nicht ganz richtig an", zuckt er die Schultern.
P12: Auch Schaden bei Albon
Nicht nur Carlos Sainz hatte ein beschädigtes Auto, auch Williams-Teamkollege Alexander Albon erklärt. "Wir haben in Q1 einige Schäden am Unterboden davongetragen, und die Mechaniker haben fantastische Arbeit geleistet, um so viel wie möglich zu reparieren, damit wir wieder auf die Strecke zurückkehren konnten."
"Unser Run in Q2 mit neuen Reifen musste aufgrund der roten Flagge abgebrochen werden, und obwohl wir alte Reifen auf einem beschädigten Auto verwendet haben, haben wir uns dennoch auf P12 qualifiziert, womit ich ziemlich zufrieden bin", betont Albon.
"In Q1 gab es einige Momente, in denen wir schnell waren, aber aufgrund der Schäden konnten wir die gleichen Rundenzeiten nicht wiederholen. Ich bin dennoch sehr zufrieden mit dem Verlauf von Q2, und ohne die Schäden hätten wir ein Auto gehabt, das Q3 erreichen konnte", ist er sich sicher.
Er sei daher "optimistisch, dass wir [im Rennen] einige Punkte holen können", so Albon.
Warum ging bei Stroll nichts mehr?
Der Kanadier lag in den Trainings noch in den Top 10, schied im Qualifying aber ebenfalls in Q1 aus. "Vielleicht liegt es an der unterschiedlichen Streckentemperatur", grübelt der Aston-Martin-Pilot.
"Ich weiß es nicht, das Auto fühlte sich ziemlich tot an. Ich hatte einfach keinen Grip und Probleme mit der Balance", berichtet er. Teamkollege Fernando Alonso wurde immerhin noch Elfter.
Der erklärt, dass das ganze Wochenende für ihn nicht gut gelaufen sei. "Ich war nicht zufrieden mit dem Auto", so Alonso, der seit dem ersten Training keine gute Balance gefunden habe.
Man habe "mehrere Set-ups" ausprobiert, aber die Situation habe sich nicht verbessert. Dafür sei P11 dann "nicht so schlecht", betont er. Jetzt müsse man abwarten, wie es morgen laufe.
Q1-Aus: Auto "unfahrbar" für Sainz
Der Spanier wurde heute Vorletzter und verrät: "Das Team hat mir gerade bestätigt, dass wir uns irgendwo am Unterboden einen Schaden eingefangen haben. Ich weiß nicht genau wo, denn ich bin nicht von der Strecke abgekommen."
"Aber irgendetwas muss sich gelöst haben und wir haben dadurch viel Abtrieb verloren", so Sainz. Außerdem habe er schon von Beginn an im Qualifying mit einem "Bremsproblem" gekämpft, sagt er.
Sein Auto habe beim Verzögern "massiv zur Seite gezogen". Deshalb sei ihm schon früh klar gewesen, dass er nicht weit kommen würde, sondern "große Schwierigkeiten" haben würde. "Da müssen wir noch herausfinden, was genau los war", meint Sainz.
Seine kompletten Aussagen findet ihr hier.
Mit Abstand die überlegenste Pole
Lando Norris hatte heute 0,521 Sekunden Vorsprung auf den Rest der Welt. Das alleine ist schon beeindruckend, und wenn man dann noch bedenkt, wie kurz die Runde in Spielberg ist, macht es das noch sensationeller.
Denn umgerechnet auf die Länge der Runde war der relative Vorsprung auf den zweitplatzierten Fahrer der mit Abstand größte in dieser Saison. Hier die komplette Liste der Formel 1:
Australien: Norris - 0,112%
China: Piastri - 0,09%
Japan: Verstappen - 0,014%
Bahrain: Piastri - 0,372%
Saudi-Arabien: Verstappen - 0,011%
Miami: Verstappen - 0,075%
Imola: Piastri - 0,046%
Monaco: Norris - 0,156%
Spanien: Piastri - 0,292%
Kanada: Russell - 0,226%
Österreich: Norris - 0,814%
Bortoleto: Seit FT1 gutes Gefühl
Der Rookie schaffte es erstmals in Q3 und erklärt zufrieden: "Ich sammle immer mehr Erfahrung mit dem Auto, dem Team und der Serie. Das ist erst der Anfang, für mich ist noch nicht einmal die Hälfte der Saison vorbei."
"Ich habe das Gefühl, dass es das erste Wochenende ist, an dem ich mich seit dem ersten Training wohl fühle, und es scheint, als würde alles für mich zusammenpassen und ich mich in die richtige Richtung bewegen."
Im Rennen hofft er nun auch auf seine ersten Punkte in der Formel 1. Dazu wolle er es clever angehen, denn es ergebe "keinen Sinn", mit Autos zu kämpfen, die sowieso schneller seien.
"Wir müssen uns darauf konzentrieren, gegen Leute zu kämpfen, von denen wir wissen, dass wir sie schlagen können", erklärt er.
Hamilton zufrieden: Komme Leclerc näher
P4 heute für ihn und Teamkollege Charles Leclerc war weniger als eine Zehntelsekunde schneller. Man habe über Nacht eine gute Richtung gefunden, und er sei "viel glücklicher" mit dem Auto, berichtet Hamilton.
"Die Richtung, die wir eingeschlagen haben, war meiner Meinung nach wirklich positiv. Und ich denke, dass wir uns in Bezug auf die Leistung Charles immer mehr annähern", sagt er zufrieden.
Denn mit einer optimalen Runde wäre seiner Meinung nach noch mehr und sogar P2 vor Leclerc möglich gewesen. Trotzdem freue er sich darüber, morgen aus der zweiten Reihe zu starten, betont er.
"Unser Auto ist im Rennen generell besser als in der Qualifikation. Wir haben uns also in der Qualifikation so gut wie möglich verbessert. Hoffen wir, dass wir das auch im Rennen fortsetzen können", so Hamilton.
Verwarnung Für Russell
Und da haben wir auch schon das Urteil: Russell kommt mit einer Verwarnung davon, Mercedes ebenfalls. Hier das Urteil im Wortlaut:
"Auto 63 versuchte, nach dem Verlassen der Garage in die Fast Lane einzufahren, während sich andere Fahrzeuge in der Fast Lane näherten, und musste daher in einem Winkel anhalten, der dem Fahrer die Sicht auf die herannahenden Fahrzeuge erschwerte."
"Der Fahrer versuchte, das Team per Funk zu kontaktieren, rutschte dabei jedoch versehentlich von der Kupplung, wodurch das Auto einen Satz nach vorne machte. Der Teamvertreter räumte ein, dass das Team die Situation besser hätte handhaben können."

