"Silberpfeile" zunächst nur in Lauerposition
Kimi Räikkönen wurde im heutigen Qualifying Opfer der staubigen Fahrbahn, David Coulthard zeigte aber endlich seine Qualitäten
(Motorsport-Total.com) - Der Trend der letzten Rennen, wonach McLaren-Mercedes mit dem MP4-17D zusehends ins Hintertreffen gerät, konnte auch beim heutigen Qualifying auf dem Hungaroring nicht umgekehrt werden. Kimi Räikkönen belegte den zwölften Platz, David Coulthard kam bei etwas besseren Bedingungen auf Rang vier.

© xpb.cc
David Coulthard legte endlich einmal ein solides Qualifying hin
Der Schotte, dessen Vertrag für 2004 heute offiziell bestätigt wurde, schüttelte mit einer fehlerfreien Runde die Kritik an seinen Einzelzeitfahr-Leistungen vorerst ab und holte das Maximum aus den Möglichkeiten seines "Silberpfeils". Mit fünftbester Zeit im ersten Sektor, sechstbester im zweiten und drittbester im dritten kam er insgesamt auf 1:22.786, wodurch er morgen als 17. auf die Strecke gehen kann.
"Eine ordentliche Runde und ich bin sicher, dass wir das Paket über Nacht noch schneller machen können", so Coulthard im Anschluss an die Session. "In die erste Kurve bin ich ein wenig experimentell gegangen, weil die Strecke mehr Grip hatte als davor, aber ansonsten war es okay. Das neue Layout könnte ein paar Überholmöglichkeiten hervorbringen, weil die Autos an zwei bedeutsamen Stellen verlangsamt werden, aber neben der Ideallinie ist es so schmutzig, dass es riskant wäre, hinter einem Vordermann auszuscheren. Alles in allem ein guter Beginn des Wochenendes."
Teamkollege Kimi Räikkönen ging schon früher als Coulthard auf die Strecke und hatte dementsprechend weit schlechtere Voraussetzungen. Zum Zeitpunkt seiner Runde lag er im Bereich von Montoya und Schumacher, wirkte damit konkurrenzfähig, aber nicht außergewöhnlich schnell. Die schmutzige Fahrbahn liefert nur teilweise eine Erklärung für Platz zwölf, weil beispielsweise Ralf Schumacher gleich nach ihm dran war.
"Wir haben heute Morgen im Training eine Menge Arbeit erledigt, aber mit dem Setup haben wir noch einen langen Weg zu beschreiten, was wir morgen vor dem Qualifying auch tun werden", gab der "Iceman" zu. "Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Strecke nach dem Rahmenrennen sehr schmutzig war, was speziell die früheren Starter gehandicapt hat. Daher muss ich morgen in der Mitte der Session rausgehen, was nicht ideal ist, aber andererseits ist es den anderen WM-Aspiranten auch nicht sehr viel anders ergangen."
Teamchef Ron Dennis bestätigte die Aussagen seines Schützlings und fand außerdem eine Erklärung für die Trulli-Bestzeit: "Mit den Veränderungen des Kurses und weil das Rahmenrennen eine Menge Staub auf die Strecke gebracht hat, wurden diejenigen, die schon am Morgen testen konnten, bevorzugt, während die ersten Fahrer einen Nachteil hatten. Aber wie immer geht es erst Morgen Nachmittag um die Positionen."
Das Schlussfazit wurde einmal mehr Mercedes-Sportchef Norbert Haug überlassen, der sich wie folgt äußerte: "Diese Strecke hier wird von Runde zu Runde signifikant schneller. Das Führungstrio in der Weltmeisterschaft musste früh rausgehen und das hat sich als Nachteil herausgestellt."

