Sergio Perez: Was er aus seinem Vertrags-Chaos gelernt hat

Force-India-Pilot Sergio Perez hielt die Silly Season 2016 mit seinen langwierigen Verhandlungen über Monate in Schach und geht nun gestärkt daraus hervor

(Motorsport-Total.com) - Dass Sergio Perez von Force India zu Renault wechselt, schien lange Zeit als sicher. Der Mexikaner war über Monate hinweg Dreh- und Angelpunkt des Fahrermarktes, denn sein Wechsel hätte ein den Stein einer Piloten-Rochade ins Rollen gebracht. Stattdessen bleibt er nun noch mindestens ein Jahr und Teamkollege Nico Hülkenberg wurde zum Anstoß von viel Bewegung im Mittelfeld. Nun erklärt Perez, warum das alles ganz und gar kein reines Medien-Theater war und warum ihm das Durcheinander sogar gestärkt hat.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Nach langem Hin und Her blickt Sergio Perez zuversichtlich in die Zukunft Zoom

"Es kam ein Punkt, an dem ich wirklich darüber nachgedacht habe, das Team zu verlassen", sagt er gegenüber Autosport. "Zu dieser Zeit stockten die Verhandlungen mit Force India. Es war mein Ziel, noch ein Jahr zu bleiben. Aber in diese Geschäft weiß man nie. Bevor nichts unterschrieben und verkündet ist, kann alles passieren - diese Erfahrung habe ich schon einmal gemacht."

Dass es überhaupt so lange dauerte, bis die endgültige Entscheidung über eine Vertragsverlängerung gefallen ist, lag an dem komplizierten Konstrukt, das Perez durch seine mexikanischen Sponsoren mitbringt. Die feilschten nämlich gleichzeitig um Werbefläche. Damit es im Laufe des kommenden Jahres nicht gleich wieder so kommt, soll das zukünftig anders ablaufen.

Perez' Zukunft sah lange gelb aus. Aber der der ehemalige Sauber- und McLaren-Pilot fühlt sich vor allem geehrt, dass es eben nicht nur Renault waren, die bei ihm nachgefühlt haben. "Ich bin allen sehr dankbar, denn es ist etwas Besonderes, wenn man als Fahrer das Gefühl hat, dass andere Teams einen haben wollen. Es gab viel Interesse von mindestens drei bis vier Teams. Aber hier zu bleiben ist das Beste für meine Zukunft. Ich will nicht wieder eine falsche Entscheidung treffen und das war für mich die sicherste Option. Ich bin erst 26 und glaube, dass ich noch viele gute Jahre vor mir habe."

Perez war 2011 mit Sauber in die Formel 1 eingestiegen. Nach drei Podiumsplatzierung 2012 wurde er für 2013 von McLaren engagiert, dort aber schon nach einem Jahr wieder abgesägt. 2014 wechselte er zu Force India und konnte sich dort stetig verbessern. Die abgelaufene Saison war mit Gesamtplatz sieben die erfolgreichste seiner Königsklassen-Karriere.