Senna macht sich keine großen Hoffnungen

Nick Heidfeld gilt als Kandidat Nummer eins auf die Nachfolge von Robert Kubica, sodass sich Bruno Senna keine großen Hoffnungen mehr macht

(Motorsport-Total.com) - Obwohl er als dritter Fahrer bei Renault zum engeren Kreis der potenziellen Kubica-Ersatzfahrer gehört, weiß Bruno Senna offenbar, dass seine Chancen auf das Stammcockpit nur minimal sind. Zwar wird er morgen erstmals im neuen R31 sitzen, aber hinter vorgehaltener Hand gilt es als beschlossene Sache, dass Nick Heidfeld unter Vertrag genommen werden soll.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna weiß, dass er kaum Chancen auf das Stammcockpit hat

Auf Fragen nach seinen Chancen antwortet Senna nur ausweichend: "Meine Rolle im Team ist die des dritten Fahrers. Das bin ich erst seit zweieinhalb Wochen, alles kam ziemlich unerwartet. Ich freue mich darauf, das Auto zu fahren und mich ins Team zu integrieren. Jeder weiß, dass es nicht einfach ist, in Roberts Fußstapfen zu treten. Das Team muss herausfinden, welcher Fahrer am ehesten geeignet ist, um die Entwicklungsarbeit zu erledigen", sagt er.

Heidfeld so gut wie gesetzt

Diesbezüglich scheint sich Teamchef Eric Boullier insgeheim schon auf Nick Heidfeld festgelegt zu haben, der um seine Riesenchance weiß: "Ich bin in einer sehr guten Position", wird der 33-Jährige von 'auto motor und sport' zitiert. "Für mich spricht, dass ich als Erster gefragt wurde - und ich bin auch selbstbewusst genug, um mir diese Aufgabe zuzutrauen." Leistet er sich heute in Jerez de la Frontera keine Blackouts, ist ihm der Job sicher.

Senna gibt sich indes auch mit der Reservebank zufrieden: Es sei "etwas Besonderes", genau wie früher sein Onkel Ayrton überhaupt für ein Lotus-Renault-Team zu fahren, und "manchmal ist es schwer zu fassen, welche Geschenke einem das Leben macht. Das Team hat mir eine große Chance eröffnet, denn vor drei Wochen wusste ich noch nicht, was ich dieses Jahr machen werde. Jetzt habe ich einen Testtag im Auto eines tollen Teams."


Fotos: Renault, Testfahrten in Jerez


Er habe "auch anderswo Möglichkeiten" gehabt, behauptet der Brasilianer, "aber ich bin hier glücklich". Was das für Möglichkeiten gewesen wären, verrät er nicht; Tatsache ist jedoch, dass er selbst beim kleinsten Team HRT nicht mehr erwünscht war. Jetzt freut er sich darauf, in einem konkurrenzfähigen Auto zumindest zu testen: "Wir müssen am Auto noch viel Arbeit erledigen, aber das ist eine Herausforderung für mich. Ich hoffe, dass ich dem Team helfen kann."

Senna freut sich über Kilometer

"Mir sind die Kilometer wichtig und dass ich dazu beitragen kann, dass das Team keine Entwicklungstage verliert. Wenn ich viel Entwicklungsarbeit erledigen kann, werde ich das tun", erklärt Senna. "Ich sehe meinen Testtag als großes Geschenk. Leider kam es durch unglückliche Umstände dazu. Ich würde mir andere Umstände für meinen ersten Test wünschen, aber wir wünschen Robert alles Gute für seine Genesung, damit er schon bald wieder tun kann, was er will."

"Ich sehe meinen Testtag als großes Geschenk." Bruno Senna

Auf einen Vergleich zwischen HRT und Renault will er sich nicht einlassen - wahrscheinlich auch nicht nach dem morgigen Test: "Es sind zwei völlig unterschiedliche Autos", weiß Senna und bezieht sich damit nicht nur auf die Niveau-Unterschiede zwischen den beiden Teams, sondern auch auf die neuen Regeln: "Ich bin noch nie mit KERS oder einem beweglichen Heckflügel gefahren. Das ist eine Herausforderung, aber ich bin mir sicher, dass ich gute Arbeit leisten kann."