• 23.09.2015 16:12

  • von Ryk Fechner

Sebastian Vettel bald Student für Maschinenbau?

Sebastian Vettel wirkt seit seinem Wechsel zu Ferrari wie ausgewechselt - Der Formel-1-Pilot bestätigt, dass ihn seine Vorjahresperformance ärgerte

(Motorsport-Total.com) - 46 Pole-Positions, 42 Rennsiege, vier Formel-1-WM-Titel. Das ist Sebastian Vettel vor seinem 156. Grand-Prix-Start in Suzuka in Zahlen. Seit seinem Wechsel zu Ferrari wirkt der Heppenheimer wie ausgewechselt. Der 28-Jährige ist gutgelaunt, seit er sich seinen Kindheitstraum erfüllte, eines Tages für Ferrari zu fahren. Gelingt ihm oder Kimi Räikkönen in dieser Saison noch ein Rennsieg, will Teamchef Maurizio Arrivabene ohne Schuhwerk 100 Kilometer nach Maranello laufen.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo, Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen

Nachdem ihm 2014 kein Grand-Prix-Sieg gelang, kann Vettel 2015 wieder lächeln Zoom

Über private Vorlieben Vettels hört man vergleichsweise wenig, wenn man bedenkt, dass Kontrahent Lewis Hamilton dazu neigt, zahlreiche Aspekte seiner Freizeit auf Twitter und Instagram zu verbreiten. Dennoch verschaffte sich 'Sky Sports F1' im Interview Eindrücke vom persönlichen Glück des Deutschen, der gerne auf alten Motorrädern fährt und an ihnen bastelt: "Wenn man sich so ein Motorrad anschaut, kann man viel vom Motor und an der Technologie dahinter sehen, und wie es funktioniert. Es ist zudem sehr einfach gehalten. So kann man es auch selbst reparieren, wenn es mal kaputt geht."

Zwar würde es Vettel auch reizen, einmal einen Ferrari 1962 250 GTO zu fahren. Doch ein Verkaufspreis von 38 Millionen Euro hält selbst einen der erfolgreichsten Rennfahrer der Welt davon ab, sich ein Auto zuzulegen, von dem weltweit nur 36 Stück gebaut wurden. "Es ist ein schönes Auto, aber es kostet vielleicht etwas zu viel. Wenn es 35 Millionen kosten würde, würde ich es sofort tun", scherzt er.

Generell ist Vettel ein Fan älterer Dinge: "Ja, ich bin retro. Ich schlage mich nicht mit Facebook und dem ganzen Kram herum. Ich mag daran (an älteren Gegenständen; Anm. d. Red.), dass man sieht, was passiert." Die Leidenschaft für Technik könnte den Weltmeister von 2010 bis 2013 eines Tages dazu verleiten, nochmal einen Hörsaal aufzusuchen. Er wird gefragt, was ein Sebastian Vettel auf Kepler-452b, einem Planeten, bei dem Wissenschaftler vermuten, dass Leben darauf möglich ist, tun würde, sofern es dort einen Vettel gebe.

"Es liegt vielleicht stark daran, dass ich nicht glücklich mit meiner eigenen Leistung und den Ergebnissen war." Sebastian Vettel auf die Frage, weswegen er 2014 anders wirkte

"Ich weiß nicht, ob sie dort Rennen fahren. Wenn sie das tun, hat er Glück. Wenn nicht, weiß ich nicht. Vielleicht hätte er einfach einen normalen Job. Ich denke, dass ich prinzipiell ein normaler Mensch bin. Jetzt bin ich 28. Der hat bestimmt sein Studium abgeschlossen. Ich habe mich immer für Maschinenbau interessiert. Wer weiß, vielleicht gehe ich eines Tages studieren, wenn ich aufhöre (mit dem Rennfahren; Anm. d. Red.) und werde reisen. Vielleicht reise ich auch zuerst, bevor ich zu alt werde und studiere danach."


Ferrari-Vorschau: Vettel über Suzuka

Der Grand Prix von Japan wird in Suzuka ausgetragen. Sebastian Vettel spricht über die Besonderheiten dieser Strecke Weitere Formel-1-Videos

Letztlich wird der 28-Jährige, der zuletzt mit seinem 42. Formel-1-Sieg in Singapur Ayrton Senna in der ewigen Bestenliste nach Siegen auf Rang drei ablöste, gefragt, weswegen er 2014 wie von einem anderen Stern wirkte: "Es liegt vielleicht stark daran, dass ich nicht glücklich mit meiner eigenen Leistung und den Ergebnissen war. Wenn ich mir Sorgen mache, dann ist das vielleicht das, was man im Vorjahr gesehen hat. Und da habe ich mir eben viele Gedanken gemacht und nicht so oft gelächelt. Aber in diesem Jahr ist es eine andere Situation und fühle mich wieder oben auf. Ich weiß wieder, was das Auto tut und es läuft gut im Team."


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