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  • 09.11.2002 11:23

  • von Fabian Hust

Schumi: "Mir sind die Tränen übers Gesicht gelaufen"

Michael Schumacher erinnert sich an die Jungfernfahrt im F2002 und an seine emotionalsten Momente der Saison

(Motorsport-Total.com) - Ein paar Wochen hat Michael Schumacher noch, um sich zu Hause bei seiner Familie von der Formel-1-Saison zu erholen, bevor auch er wieder in den F2003 oder vielleicht auch sogar noch einmal in den F2002 steigen wird, um für die kommende Saison zu testen. Was den F2002 angeht, so kann sich der Deutsche noch ganz genau an die erste Ausfahrt erinnern: "Es war der 10. Februar 2002. Ich wusste nicht wirklich, wie ich diesen Test kommentieren sollte: Schon wieder dieser Superlativ? Hatte ich nicht in den vergangenen beiden Jahren auch gesagt, dass dies ein grandioses Auto sei?", fragt sich der Deutsche auf seiner Homepage.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Todt

Schumacher genießt den emotionalsten Moment der Saison

Dass er gleich auf Anhieb mit dem neuen Auto in Fiorano einen Rundenrekord fahren konnte, war laut dem fünffachen Formel-1-Weltmeister "nicht von schlechten Eltern". Das Fazit nach der Saison kann weniger zurückhaltend ausfallen: "Es ist der beste Ferrari, den ich je gefahren bin. Kein Zweifel." Mit dem F2002 habe er eine Saison genossen, die er sich nie erträumt habe: "Kein einziger Ausfall in der gesamten Saison, besser noch, in 22 Rennen in Folge. Immer auf dem Podium. Zum fünften Mal Weltmeister, schneller als jeder andere Fahrer zuvor. Konstrukteurs-Titel zum vierten Mal in Folge. Wir haben 15 von 17 Rennen gewonnen - also, besser geht es wirklich nicht mehr."

Und obwohl er in der vergangenen Saison derart dominant war, sorgte der frühe Titelgewinn in Magny-Cours für "einen extremen Ausbruch von Emotionen", die ihn selbst überraschten: "Mir sind die Tränen übers Gesicht gelaufen, so begeistert und überwältigt war ich. Das war irgendwie wieder anders als im vergangenen Jahr, obwohl ich nicht beschreiben könnte, inwiefern. In Magny-Cours war ich irgendwie hin und weg. Ich stand da oben auf dem Podium und hatte Jean in den Armen, das war einfach ein klasse Moment."

Das Rennen in Frankreich, als er so früh wie noch kein Fahrer vor ihm den Titel einfuhr, ist für den Ferrari-Piloten der emotionale Höhepunkt der Saison gewesen: "Vom Fahrerischen her war es Spa, weil ich die Strecke einfach liebe und dieses Auto mir erlaubt hat, dort so zu fahren wie ich es gern wollte. So wie auch in Suzuka, weshalb dieses Rennen der gelungene Abschluss dieser glanzvollen Saison wurde."

Aber Michael Schumacher wäre nicht Michael Schumacher, würde er nicht ein Rennen finden, in dem es seiner Meinung nach nicht ganz optimal lief. Zum einen nennt der Kerpener den Großen Preis von Österreich, als das Team mit einer Stallorder negativ auffiel und da gibt es auch noch ein anderes Rennen: "Malaysia vielleicht, aber ist ein dritter Platz schon schlecht? Wenn man bedenkt, dass dieser dritte Platz meine schlechteste Saisonplatzierung überhaupt war, ist das im Gegenteil ungewöhnlich gut."