• 05.11.2002 12:19

  • von Fabian Hust

Stewart: "Schumacher wird noch besser"

Ex-Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart glaubt, dass sich Michael Schumacher in den kommenden Jahren noch steigern wird

(Motorsport-Total.com) - Der dreifache Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart glaubt, dass die Formel-1-Fahrer mit Michael Schumacher in den kommenden Jahren auf einen noch stärkeren Gegner treffen werden: "Ich glaube, dass Schumacher immer noch dabei ist, sich zu verbessern. Er hat schon fünf Titel zu Buche schlagen, ich kann mir vorstellen, dass er noch weitere drei oder vier, vielleicht sogar noch mehr einfahren wird", so der Schotte gegenüber der 'Times'.

Titel-Bild zur News: Sir Jackie Stewart

Sir Jackie Stewart rechnet mit einer anhaltenden Ferrari-Dominanz

Selbst FIA-Präsident Max Mosley glaubt, dass Michael Schumacher in der kommenden Saison stärker werden kann, alleine wegen des neue Qualifying-Modus, der den Fahrern nur eine einzige fliegende Runde ermöglicht: "Schumacher wird wohl öfters auf der Pole Position stehen", glaubt der Brite an das Talent des Deutschen, eine schnelle Runde "aus dem Ärmel zu schütteln". Stewart pflichtet bei: "Ich wäre überhaupt nicht überrascht, wenn der Unsinn über die letzten paar Monate ihn noch entschlossener gemacht hat, an der Spitze zu bleiben."

Dass der beste Fahrer im besten Auto nicht durch Strafgewichte eingebremst werden wird, findet Jackie Stewart die einzig richtige Entscheidung für den Sport: "Ich mag nicht einmal die ganzen Diskussionen um die Ferrari-Dominanz. Seien wir doch einmal realistisch. Sie haben nur die vergangenen drei Jahre gewonnen, davor 21 Jahre nicht. Dies ist Sport ? die Dinge laufen nicht immer so, wie man das gerne haben möchte. Natürlich wäre es schön, wenn jedes Jahr ein anderer Hersteller gewinnt. Die Aufgabe des Sports ist es aber nicht, den Respekt mit den anderen fair zu teilen. Die Aufgabe des Sports ist es, den Besten zu küren."

Jackie Stewart, der in der Saison 1999 noch als Teamchef tätig war und heute als Berater des Jaguar-Teams arbeitet, versteht nicht, dass die Öffentlichkeit nicht mit der derzeitigen Ferrari-Dominanz zurecht kommt, obwohl doch der Sinn des Sports gebietet, dass nun einmal der Beste das Recht zur Dominanz hat: "Heutzutage verlangt die Öffentlichkeit nach einem fairen Wettbewerb, der vorsieht, dass alle parallel über die Ziellinie fahren, oder? Und am besten soll jedes Mal ein anderer Fahrer gewinnen..."

Überhaupt sei die heutige Formel 1 nicht mehr mit jener mit jener der 70er-Jahre zu vergleichen, in der er noch selbst an den Start ging: "Heute ist alles einfacher. Unser Rennsport war alles andere als glamourös. Wir übernachteten in schrecklichen Hotels, in denen Ratten herum rannten. Ich kann mich daran erinnern, wie ich einmal mit Schuhen nach ihnen geschmissen habe. Aber es ist dennoch lustig, auf diese Zeit zurückzublicken." Stewart weiß, wovon er spricht. Der Schotte war einer jener Pioniere, die angegurtet und mit einem geschlossenen Helm ins Rennen gingen...