• 31.10.2002 15:17

  • von Fabian Hust

Schumi II: "Ferraris Überlegenheit war zum Kotzen!"

BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher über frustrierende Momente, eigene Fehler und die Hoffnung auf die kommende Saison

(Motorsport-Total.com) - Nüchtern betrachtet hat Ralf Schumacher die Saison 2002 gegen seinen Teamkollegen nach Punkten und Qualifying-Duellen verloren. Aber ist es nicht der Deutsche gewesen, der den einzigen Saisonsieg einfuhr, der in den Rennen wesentlich abgebrühter fuhr und oftmals von technischen Defekten eingebremst wurde? Dennoch tauchte auch dieser Tage ein Bericht in der 'SportBild' auf, wonach der Kerpener spätestens 2004 ersetzt werden wird.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher war entsetzt, wie schnell der F2002 ist

Den Deutschen selbst lassen solche Gerüchte kalt: "Mein Vertrag bei BMW-Williams läuft bis einschließlich 2004, mein erklärtes Ziel ist es, bis dahin einmal Weltmeister geworden zu sein. Und dieses Ziel lebt, da bin ich ganz sicher!", gibt sich der Deutsche auf seiner Homepage selbstbewusst. Schließlich sagt das Team selbst, die stärkste Fahrerpaarung in der Formel 1 zu haben und dazu gehört nun auch einmal "Schumi II".

Während Ralf Schumacher dieser Tage ein wenig entspannen kann, legt das Team in Grove die Grundsteine für die kommende Saison: "In diesen Wochen und Monaten wird der Grundstein für ein ganzes Jahr gelegt, schon jetzt entscheidet sich, ob du nächste Saison erfolgreich bist oder nicht. Was jetzt nicht zusammenpasst, wirst du im Verlauf der Saison wohl nicht mehr ändern können, wirst einem Rückstand permanent hinterherlaufen - das hat mich die Erfahrung gelehrt."

Nur zur gut kann sich der Familienvater an die ersten Testfahrten mit dem Modell der vergangenen Saison erinnern: "Schon bei den ersten Testfahrten war klar, dass das neue Auto zwar eine Weiterentwicklung, aber nicht das Überding von Formel 1-Wagen war. Egal, wer weiß zu diesem Zeitpunkt schon, ob der Konkurrenz der große Wurf gelungen war - meine Motivation war ungebrochen." Immerhin reichte es mit dem Auto aber noch zu einem Sieg, dem vierten Rang in der Fahrerwertung und zu dem Vize-Titel in der Konstrukteurswertung.

Nach dem Unfall in Melbourne ließ sich Ralf Schumacher nicht demotivieren, im Gegenteil, er glaubte nach seinem Sieg in Malaysia sogar daran, um den Titel mit fahren zu können. Bis dann Ferrari im vierten Rennen ausschließlich mit dem neuen F2002 an den Start ging: "Von einem Tag auf den anderen zaubert Ferrari eine Überlegenheit auf die Strecke, dass du kotzen möchtest", blickt "Schumi II" frustriert zurück. "Innerhalb von 300 Imola-Kilometern ist der Traum von der Weltmeisterschaft wie weggeblasen. 13 verbleibende Rennen ohne klares Ziel vor dir - oder will wirklich jemand behaupten, dass es ihn interessiert, wer Vizeweltmeister wird?"

Für die kommende Saison spricht der 27-Jährige seinen Fans Mut zu: "Wir sind schon auf dem richtigen Weg, keine Angst. Wir werden nächstes Jahr standfester werden, wir werden schneller werden, wir werden weniger Fehler machen und damit erfolgreicher sein als in diesem Jahr. Auch ich habe Fehler gemacht, keine Frage. Mitte der Saison hatte ich kurz einmal einen Durchhänger, ich war leer, ausgebrannt - die Pause im August hat mir gut getan."

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