Schumacher wirkt weiterhin gelassen

Der verpatzte Saisonauftakt hat bei Michael Schumacher ebenso wenig Spuren hinterlassen wie die zuletzt recht unerfreuliche Presse

(Motorsport-Total.com) - Zwei Fahrfehler, dafür aber kein Podestplatz in den beiden Auftaktrennen ? kein Wunder, dass sich Michael Schumacher speziell von der italienischen Presse einiges anhören musste. Dennoch blickt er dem bevorstehenden Grand Prix von Brasilien entspannt und optimistisch wie eh und je entgegen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Der fünffache Weltmeister hat das Lachen offensichtlich nicht verlernt...

Der Weltmeister testete letzte Woche zunächst im F2002, dann im neuen Ferrari in Barcelona, jettete aber anschließend nach Italien weiter, wo er bessere Bedingungen vorfand und prompt den Streckenrekord in Fiorano pulverisierte. Daher fiel es ihm auch leicht, die Kritik an seiner Person abprallen zu lassen, zumal Ferrari ohne Zweifel nach wie vor das beste Paket der Formel 1 hat. Für Interlagos ist er jedenfalls überaus zuversichtlich.

"Es war doch letztes Jahr genau dasselbe", argumentierte er, "denn uns hat niemand den Sieg zugetraut. Am Ende ist das Rennen für uns gelaufen, aber es war knapp und wir waren nicht die Schnellsten. Die Situation ist diesmal ähnlich ? es wird schwierig, aber es ist zu schaffen. Wie das Rennen dann ausgeht, müssen wir abwarten, aber wir haben in Australien, wo wir am schnellsten waren, gesehen, dass unser Auto noch immer siegfähig ist."

Man dürfe auch nicht vergessen, fügte der 34-Jährige an, "dass Rubens und ich in Malaysia die beiden schnellsten Rennrunden gefahren sind." Daher hat auch der angebliche Geheimplan, den neuen F2003-GA schon in Brasilien einzusetzen, nie existiert ? und all diejenigen, die den neuen Ferrari schon in Interlagos im Fahrerlager erwartet haben, werden am kommenden Wochenende vergeblich danach suchen.

Einen Kommentar gab Schumacher übrigens auch zu den Äußerungen von Bernie Ecclestone ab, der ein Überdenken des neuen Reglements fordert: "Die Sache ist die, wenn wir zehn Bernies hätten, dann hätten die sicher auch zehn verschiedene Meinungen! Jeder hat seine eigenen Vorstellungen, in welche Richtung die Regeln der Formel 1 gehen sollten. Schlussendlich kommt es darauf an, was man bewirken will." Das sei noch nicht geklärt, glaubt er.

Das Wochenende in Brasilien beginnt für den Wahl-Schweizer übrigens schon am Mittwoch mit einem Probetraining beim Fußballmeister FC Santos, dem Ex-Klub von Legende Pelé: "Ich kann es kaum noch erwarten", so der Hobby-Kicker. "Ich liebe es, mit Profis zu trainieren, weil ich da so viel lernen kann." Der ernstere Teil seiner Verpflichtungen nimmt dann aber ab Donnerstagmorgen mit einer Pressekonferenz für Shell seinen Lauf.

Verwirrung gibt es übrigens um eine Personalrochade ? Schumachers neuer Renningenieur Chris Dyer soll ja wieder vom alten "Haudegen" Luca Baldisseri ersetzt worden sein. Aber: Sabine Kehm, die Pressebetreuerin des Ferrari-Stars, dementierte dies nun. Offenbar gibt es also keinen offiziellen Wechsel im Team, fest steht aber, dass Baldisseri sich wieder verstärkt um den Wagen mit der Nummer eins kümmern soll.