Personelle Konsequenzen bei Ferrari
Das Ferrari-Team hat auf die Niederlagen in Australien und Malaysia reagiert und intern eine personelle Umstellung vorgenommen
(Motorsport-Total.com) - Bei Ferrari ist zwar noch lange kein Feuer am Dach, zumal der neue F2003-GA hervorragend zu laufen scheint, doch eine leichte Nervosität können die Italiener wohl nicht mehr leugnen. Vor dem dritten Saisonlauf wurden daher erste personelle Konsequenzen gezogen.

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Neuestes Gerücht: Brawn hat angeblich Heimweh, will zurück nach England
Luca Baldisseri, der noch im Vorjahr Renningenieur von Michael Schumacher war und seit Ende letzter Saison eine übergeordnete Rolle im Team übernommen hat, wird sich in Interlagos wieder ausschließlich um das Auto des amtierenden Weltmeisters kümmern. Chris Dyer, letztes Jahr in Japan sowie in Australien und Malaysia Renningenieur am Fahrzeug mit der Nummer eins, schlüpft ebenfalls wieder in seine alte Rolle zurück.
Gleichzeitig hat eine Tochterpublikation der sehr mit Vorsicht zu genießenden 'Bild'-Zeitung wieder einmal ein Gerücht lanciert, welches für Unruhe sorgen dürfte. Angeblich soll Ross Brawn bestätigt haben, dass er gerne wieder nach England ziehen würde. Schon 2001 wurde er ja mit Jaguar in Verbindung gebracht ? eine Möglichkeit, die Brawn offenbar nach wie vor zumindest auf lange Sicht in Betracht zieht.
Der Brite hat bei Ferrari noch bis Ende 2004 einen gültigen Vertrag ? genau wie alle anderen Schlüsselfiguren, beispielsweise Teamchef Jean Todt, Chefdesigner Rory Byrne, Motorenbauer Paolo Martinelli und die beiden Fahrer. Denkbar wäre, dass Brawn seine Entscheidung von Michael Schumacher abhängig machen wird. Insider gehen davon aus, dass der Technische Direktor nur dann bei Ferrari bleiben will, wenn auch Schumacher seinen Vertrag verlängert.
Indes äußerte sich der Vierte von Melbourne und Sechste von Malaysia auf seiner Homepage über das negative Medienecho der letzten Tage: "Wenn man Fehler macht, darf man nicht erwarten, dass man gelobt wird. Insofern kann ich mit der Kritik gut leben. Ich gehe davon aus, dass es auch wieder bessere Rennen geben wird, auf Strecken, die uns liegen werden und wo wir dann unsere Vorteile haben."
Als Hauptkonkurrenten sieht Schumacher nach wie vor McLaren ? aber nicht unbedingt einen Piloten mehr als den anderen: "Ich würde da im Moment keinen hervorheben, sie sind beide sehr stark. Das gilt übrigens auch für Fernando Alonso, über den ich ebenfalls nicht überrascht bin. Ich habe nie verheimlicht, dass ich die beiden Jungs für potenzielle Champions halte, und sie haben das ja auch schon vor diesen beiden Rennen häufig genug bewiesen. Klar, das ist eine Herausforderung, aber ich mag Herausforderungen."

