Lauda schlägt neuen Quali-Modus vor

Ex-Jaguar-Teamchef Niki Lauda hat einen Vorschlag geäußert, wie man das Qualifying wieder spannender gestalten könnte

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix von Brasilien werden sich alle Teamchefs der Formel 1 an einen Tisch setzen, um die neuen Regeln zu besprechen. Dass daraus keine gravierenden Einschnitte beschlossen werden, ist zu erwarten, speziell in Bezug auf den neuen Qualifikations-Modus rechnet man aber mit einer hitzigen Diskussion.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda (Jaguar-Teamchef) mit seiner neuen Kappe

Formel-1-Purist Niki Lauda wünscht sich einen anderen Qualifying-Modus

Kritik wurde zuletzt vor allem am Nachtankverbot geäußert, welches in Malaysia für die kuriose Startaufstellung mit den beiden Renaults in der ersten Reihe gesorgt hat. Demnach dürfen die Autos nach dem Qualifying bis zum ersten Boxenstopp im Rennen nicht mehr betankt werden. So entstehen zwar augenscheinlich kuriose Zwischenklassements, die Transparenz für den Zuschauer vor Ort und vor dem Fernseher ist aber nicht mehr so wie früher gegeben.

Einen bisher nicht gehörten Vorschlag brachte nun Niki Lauda via 'NEWS'-Kolumne ein: "Ich finde das Qualifying nach dem neuen Reglement erschreckend langweilig für den Zuschauer vor Ort ? keine Info, keine Zeiten, keine Zwischenstände. Die tolle Information, die dir das Fernsehen verabreicht, gibt es halt auf der Tribüne nicht. Du siehst immer nur ein Auto auf der Piste, weißt aber nicht, ob es schneller oder langsamer als das vorher gestartete ist."

Der Österreicher wünscht sich daher eine Rückkehr zum alten Modus, wenngleich in modifizierter Form: "Eine Regel, die von jedem verlangt, in der ersten Halbzeit zwei Runden zu fahren und in den zweiten 30 Minuten noch einmal zwei Runden auf den Asphalt zu legen, könnte da helfen", bezog er sich auf das bisherige Problem, dass zu Beginn der Session niemand die Rolle des "Streckenfegers" übernehmen wollte.

"Die beiden Zeiten sollte man addieren und im Schnitt für die Startaufstellung nehmen", ergänzte Lauda. Alle weiteren Änderungen ? Nachtankverbot eingeschlossen ? seien "ein Hit. Dieses Nachtankverbot vor dem Rennen bringt irrsinnig viel neue Spannung. Wir sehen daher jetzt Startaufstellungen, wie es sie vorher nicht gegeben hat. Und wir sehen auch Rennverläufe, wie es sie vorher noch nie gegeben hat."

"Auch Michael Schumacher trägt dazu bei", so der Ex-Weltmeister, "dass die Spannung steigt. Zwei gravierende Fehler in zwei Rennen hintereinander, das hat es von Michael schon lange nicht mehr gegeben. Ich würde das aber nicht überbewerten ? solche Aussetzer gehören einfach zum Geschäft. Dennoch glaube ich, dass er auch ohne Fehler nicht gewonnen hätte. Dazu war McLaren zu gut. In Brasilien werden die 'Silberpfeile' seit langem die Gejagten sein."