• 27.03.2003 10:17

  • von Marco Helgert

Jean Alesi: Formel 1 ist wieder aufregend

Jean Alesi, von 1989 bis 2001 in der Formel 1, über die Regeländerungen, das Verbot der Fahrhilfen und die jungen Fahrer

(Motorsport-Total.com) - Jean Alesi mag Ende 2001 der Formel 1 den Rücken zugedreht haben, aber ein Fan bleibt er auf Lebenszeit. Der Franzose startete zu 201 Grand Prix in seiner Karriere, nun betrachtet er die Formel 1 als Fan, der sich einfach die Rennen anschaut ? und er ist begeistert. "Natürlich schaue ich mir als wahrer Fan die Rennen an", so Alesi zur 'Gazzetta dello Sport'.

Titel-Bild zur News: Jean Alesi

Ex-Formel-1-Star Jean Alesi findet die heutige Formel 1 wieder aufregend

"Ich habe mir den Wettbewerb in Australien angeschaut, und mein erster Eindruck war, dass viel mehr Emotionen im Spiel waren als in den vergangenen Jahren", so der heutige DTM-Star. "Ich war begeistert, auch wenn das Endresultat ein wenig vom Wetter diktiert worden war."

Als Alesi in die Formel 1 kam, gab es nicht viele elektronische Hilfen. Sein erster Formel-1-Bolide, der Tyrrell-Ford 018 von 1989, hatte noch nicht einmal ein halbautomatisches Getriebe. Ab dem Grand Prix in Silverstone werden viele elektronische Fahrhilfen, wie die Traktionskontrolle und die Startautomatik, wieder verboten sein. Der Franzose begrüßt diesen Schritt sehr.

"Es wird interessant werden, wie viele der elektronischen System entfernt werden, weil ein moderner Formel-1-Wagen ist voll davon", so der nunmehr 38-Jährige weiter. "Ich denke nicht, dass die Teams komplett andere Autos vorstellen werden, vor allem wegen der Kosten. Der wahre technische Wandel wird sich erst im nächsten Jahr zeigen."

Jean Alesi kam mit einem Paukenschlag in die Formel 1. Bei seinem Debütrennen fuhr er den Tyrrell in Le Castellet so hart über die Begrenzungen, dass einigen Formel-1-Kollegen Angst und Bange wurde. Unter den aufstrebenden Fahrern der heutigen Zeit stechen für ihn einige hervor, die oftmals nicht minder beherzt zu Werke gehen.

"Ich denke, dass Kimi Räikkönen im McLaren der derzeit schnellste Fahrer ist, und das ist gut für die Formel 1", so Alesi. "Ich persönlich halte viel von Felipe Massa. Im letzten Jahr habe ich ihn beobachtet und dabei Dinge entdeckt, die mich selbst begeistern. Das Gleiche gilt für Juan-Pablo Montoya. Leider sind in der jetzigen Formel 1 die Fähigkeiten des Autos sehr wichtig. Das sieht man besonders bei Giancarlo Fisichella, der ein sehr guter Fahrer ist, aber die Qualität des Jordans lässt es nicht zu, dass er es auch zeigen kann."