Alesi froh, dass 'PlayStation'-Zeiten vorbei sind

Ex-Formel-1-Pilot Jean Alesi begrüßt die Regeländerungen, weil den Fahrern nun wieder mehr Bedeutung zukommen dürfte

(Motorsport-Total.com) - Als Jean Alesi 1989 auf Tyrrell in Le Castellet mit Platz vier das eindrucksvollste Formel-1-Debüt der damaligen Ära ablieferte, war jedem klar, dass da ein echter "Racer" den Weg in die Königsklasse gefunden hatte. Der junge Franzose begeisterte seine Anhänger während seiner gesamten Laufbahn immer wieder mit spektakulären Einlagen, musste aber einsehen, dass es zielführendere Fahrstile gab. So blieb es bei einem einzigen Grand-Prix-Triumph (1995 in Montreal).

Titel-Bild zur News: Jean Alesi

Galt zu seiner aktiven Zeit immer als besonders "wild": Jean Alesi

In Japan 2001 bestritt Alesi sein allerletztes Rennen in der Formel 1, ein Jahr darauf testete er noch einmal einen McLaren-Silberpfeil. Mit den Boliden aus seinen Anfangsjahren hatte das Fahren allerdings nicht mehr viel zu tun. Wegen der elektronischen Aufrüstung ab Barcelona 2001 (gegen die er übrigens so sehr rebellierte, dass er sich zunächst keine Traktionskontrolle und Startautomatik einbauen ließ) hatte Alesi nur noch einen Satz für die moderne Formel 1 übrig: "Das ist wie mit der 'PlayStation'!"

Inzwischen hat die FIA die Notbremse gezogen ? und der nunmehr 38-Jährige steht dem positiv gegenüber: "Ich begrüße, dass die elektronischen Management-Systeme wieder abgeschafft werden. In den letzten Jahren meiner Karriere in der Formel 1 sind dadurch die Leistungen der Fahrer Schritt für Schritt unbedeutsamer geworden." Neben Traktionskontrolle und Startautomatik spielte er damit insbesondere auch auf das automatische Schaltgetriebe an.

Abgesehen davon ließ sich der Franzose kürzlich auch über die bevorstehende Saison aus. Er glaubt nicht, dass irgendjemand Ferrari ? bis 1995 fuhr er ja selbst für den Traditionsrennstall - ernsthaft gefährden kann: "Trotz der neuen Regeln werden sie weiterhin den Ton angeben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie jemand schlagen kann." Alesi selbst wird ja ein weiteres Jahr für Mercedes in der DTM anhängen.