• 27.02.2005 09:39

  • von Marco Helgert

Schumacher: Rücktritt noch kein Thema

Fährt Michael Schumacher bis er 40 Jahre alt ist? "Gut möglich", so der Weltmeister, der noch keine Verschleißerscheinungen verspürt

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher und der Rückzug aus der Formel 1. Dieses Thema kommt seit einigen Jahren in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf den Tisch. Im Rahmen der Präsentation des Ferrari-Teams in Maranello konnte sich der siebenfache Weltmeister dieser Frage kaum erwehren. Rücktrittsgedanken habe er aber nicht, denn noch fühle er sich nicht alt.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Noch hegt Michael Schumacher keinerlei Gedanken an einen Formel-1-Rücktritt

"Ich denke nicht darüber nach, dass ich jünger bin als die Jungs, gegen die ich kämpfe", so Schumacher. "Mit den meisten Jungs spiele ich Fußball und ich habe da nicht das Gefühl, dass ich älter wäre." Körperlich fühlt sich der 36-Jährige also noch fit wie eh und je. Doch im Sport spielt die Psyche eine fast übergeordnete Rolle.#w1#

Schuacher noch im Alter von 40 Jahren in der Formel 1?

Doch auch in dieser Beziehung verspürt er keine Verschleißerscheinungen. "Es ist alles so natürlich, was ich tue, macht noch immer Spaß. Das ist die Hauptsache dabei. Es geht nicht darum, die Spitze von irgendetwas zu erreichen, es geht darum, etwas zu tun und sich daran zu erfreuen, worin man konkurrenzfähig ist", so der Kerpener.

"Solange das der Fall ist, hat man auch Freude daran. Wenn aber nicht, dann kann es sein, dass man es nicht mehr so genießt und seine Perspektive ändert", fuhr er fort. Die Vergangenheit, oder das, "was schwierig ist oder sich geändert hat", spiele dabei aber kaum eine Rolle. "Das Wichtige ist, was jetzt und morgen passiert."

Einen Zeitplan für seine Karriere hat Michael Schumacher nicht. Momentan könnte er sich auch vorstellen, noch weitere vier Jahre in der "Königsklasse" an den Start zu gehen, dann wäre er 40 Jahre alt. Auch im Ferrari-Team erkennt man keine Anzeichen für ein schnelles Karriereende von Schumacher, der einen Vertrag bis zur Saison 2006 hat.

Brawn: "Eines Morgens wird er es wissen"

"Er liebt den Rennsport, er liebt es, ein konkurrenzfähiges Auto zu fahren, und er liebt es, bei Ferrari zu sein, genauso, wie wir es lieben, ihn hier zu haben", so Rennleiter Jean Todt. "Eines Tages wird das aufhören, aber im Moment hat er einen frischen Geist. Er sagt, er hätte dieselbe Anspannung, denselben Druck und dieselben Erwartungen, als ob er nie einen Grand Prix gewonnen hätte."

Auch Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn kann ein Lied davon singen, wie sehr Schumacher in seinem Beruf aufgeht. Nach einer langen und harten Saison, wenn die Teammitglieder versuchen, etwas Ruhe zu finden, blickt der Weltmeister bereits angespannt auf die Zukunft. "Michael ruft schon im November und Dezember an, fragt: 'Wie läuft es'? oder 'Hast du mein Testprogramm schon geplant?", so der Engländer.

Wenn der Wunsch nach dem Karriereende aufkeimen sollte, dann wird dies wohl eher plötzlich geschehen. "Eines Morgens wird er es wissen", so Brawn. "Er wird aufwachen und es nicht mehr länger tun wollen. Aber bisher ist das nicht passiert. Er ist keiner, der seinen Job nur mit 50 Prozent betreibt, er ist außergewöhnlich."