• 09.03.2006 15:31

Schumacher muss als Ex-Weltmeister weiter laufen

Michael Schumacher, Fernando Alonso und Kimi Räikkönen melden sich zu Wort - alle wollen sie den WM-Titel gewinnen

(Motorsport-Total.com/sid) - Ein freundlicher Händedruck zwischen den drei Favoriten bildete den Auftakt: Ex-Weltmeister Michael Schumacher, sein Nachfolger Fernando Alonso und Herausforderer Kimi Räikkönen haben am Donnerstag in Bahrain die neue Formel-1-Saison bei der ersten Pressekonferenz offiziell eingeläutet und freuen sich auf das erste Rennen am Sonntag.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen, Fernando Alonso und Michael Schumacher

Kimi Räikkönen, Fernando Alonso und Michael Schumacher auf der PK

"Es wird sicher eine schöne Saison, und es gibt auf jeden Fall mehr als nur drei Favoriten", sagte Ferrari-Star Schumacher, der sich "seinen" WM-Titel von Renault-Pilot Alonso zurückholen will. "Man darf Honda nicht vergessen, und wir drei haben alle auch noch Teamkollegen", meinte der siebenmalige Champion, der die eine oder andere kleine Pflicht gleich an Alonso weiterreichte.#w1#

Bei der Frage nach Tipps für die Neulinge Nico Rosberg ("Im Moment ist es noch schwierig, mir ein Ziel zu setzen"), der bei Williams als vierter Deutscher in die Königsklasse eingestiegen ist, und den US-Amerikaner Scott Speed ließ Schumacher Alonso zuerst antworten. Gewohnt pragmatisch war dagegen "Iceman" Räikkönen. "Ich hoffe, sie lassen mich schnell vorbei, wenn ich von hinten komme", meinte der McLaren-Mercedes-Pilot.

Schumacher ist nach der völlig verkorksten Saison 2005 deutlich zuversichtlicher. "Unser Auto war von Beginn an schnell", meinte der 37-Jährige, der vor der offiziellen Pressekonferenz mit dem Kronprinz von Bahrain eine Sicherheitskampagne des Automobil-Weltverbandes FIA vorgestellt hatte.

Die einzige Änderung für sein neues Leben als Ex-Weltmeister nach fünf Jahren an der Spitze beschrieb er so: "Ich habe jetzt einen weiteren Weg in unsere Box." Einen kleinen Vorteil hofft der Kerpener daraus zu ziehen, dass Ferrari neben Honda als einziges Top-Team vor einigen Wochen in Bahrain getestet hat: "Ein Nachteil ist das sicher nicht. Wir konnten hier sehr effizient arbeiten."

Für Fernando Alonso hat sich das Leben nach dem Titelgewinn nach eigener Aussage nicht verändert. "Nur dass ich jetzt die Nummer 1 auf dem Auto habe. Damit ist für mich ein Traum wahr geworden", sagte der jüngste Champion der Formel-1-Geschichte.

Für sein letztes Jahr bei Renault vor dem Wechsel zu McLaren-Mercedes hat der Spanier ein klares Ziel ausgegeben. "Ich hoffe, dass ich den gleichen Erfolg habe wie im letzten Jahr. Ich will den Titel verteidigen, und dafür muss ich mein Bestes geben", sagte Alonso und schob Spekulationen zurück, er könnte vielleicht nicht mehr hundertprozentig motiviert sein.

Nach dem Gewinn des Titels habe er allerdings noch mehr Selbstvertrauen: "Früher habe ich mich auf einzelne Rennen konzentriert und wollte sie gewinnen. Jetzt schaue ich mehr auf die Weltmeisterschaft."

Räikkönen will in diesem Jahr besser abschneiden als 2005, als den Vize-Weltmeister die mangelnde Zuverlässigkeit seines Silberpfeils den Titel kostete. "Das letzte Jahr ist Vergangenheit", sagte der Finne: "Wir sollten in der Lage sein, um Siege zu kämpfen."

Auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug ist zuversichtlich. "Wir haben schon das schönste Auto, jetzt wollen wir auch das schnellste und zuverlässigste haben", sagte Haug, der eine spannende WM erwartet: "Es gab noch nie eine Saison, in der 16 Autos so ausgeglichen waren."

Um Siege kämpfen will und muss auch Toyota mit Ralf Schumacher: "Nach dem vergangenen Jahr wird von außen und innen erwartet, dass wir gewinnen. Das ist einfach so", sagte der 30 Jahre alte Kerpener.

Weil sich "Schumi II" aber vor seiner 10. Saison in der Königsklasse mit Prognosen über das eigene Auto lieber noch zurückhält, machten zuletzt mal wieder Aussagen über seinen Bruder Michael Schlagzeilen.

"Ferrari ist schwer zu beurteilen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in diesem Jahr um die WM mitfahren", wiederholte Schumacher in einem Interview der 'Stuttgarter Zeitung' und des 'Kölner Stadt-Anzeigers' seine Einschätzung für die Saison 2006, für die er Titelverteidiger Renault als Favorit sowie Honda und McLaren-Mercedes als erste Herausforderer sieht.

Dazu gehört das BMW Sauber F1 Team noch nicht. Insgesamt sieht BMW Motorsport Direktor Mario Theissen das neue eigene Team der Münchner vor dem ersten Rennen aber gut aufgestellt und sogar ein bisschen vor dem Zeitplan. Mit seinen Piloten Nick Heidfeld und Jacques Villeneuve wünscht er sich den Sprung in die Top 10.