• 02.10.2006 13:00

  • von Fabian Hust

Schumacher: "Ich war gestern aufgekratzt"

Der Ferrari-Pilot ist auch am Tag nach seinem triumphalen Sieg in Shanghai noch aus dem Häuschen und fiebert schon dem Lieblingsrennen in Suzuka entgegen

(Motorsport-Total.com) - Am Morgen nach seinem 91. Formel-1-Sieg reiste Michael Schumacher bestens gelaunt aus China in Richtung Japan ab. Der Sieg schmeckte aus vielerlei Hinsicht für den Ferrari-Piloten besonders süß. "Ganz ehrlich, das hätte ich nie erwartet", erklärte der Deutsche noch am Sonntag. "Heute Morgen im Briefing, wir hatten die Fenster offen, und draußen regnete und regnete es, und wir alle dachten: oh la la, was wird das wohl werden..."

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher überraschte sich mit dem Sieg selbst

Am Ende hatte der Wettergott doch eine Einsicht und hielt sich mit Regen zurück, erst in den letzten Runden begann es wieder zu tröpfeln. Besser hätte ein Regisseur das Drehbuch nicht schreiben können, denn zwei Rennen vor dem Ende der Saison liegen die WM-Anwärter nach dem spannenden Rennen punktemäßig gleichauf.#w1#

Ein Sieg, der gleich dreifach süß schmeckte

Der Sieg schmeckte aber nicht nur besonders süß, weil er dem Ferrari-Piloten dank des besseren Siegverhältnisses sogar in Führung brachte und man nach dem enttäuschenden Qualifying nicht damit hatte rechnen können - Schumacher hatte mit dem Kurs von Shanghai noch eine Rechnung offen, schließlich lief es für ihn bisher alles andere als gut auf der chinesischen Rennstrecke.

Jeder Fan weiß, wie sehr sich Michael Schumacher auch nach seinen zahlreichen Siegen noch über jeden einzelnen Triumph freut, aber am Sonntag konnte man merken, dass es den Familienvater so richtig packte: "Das war ein Traum-Resultat", so "Schumi" auf seiner Internetseite. "Daher war ich gestern so aufgekratzt - ich hatte nach den Schwierigkeiten beim Qualifying wirklich nicht mehr an den Sieg geglaubt, sondern mich auf Schadensbegrenzung eingestellt."

China war in Schumachers Augen das schwierigste Rennen

Nun steuert Michael Schumacher nach der "Zitterpartie" von Shanghai ("Offen gestanden, hatte ich Shanghai als das schwierigste der letzten drei Rennen betrachtet") zu einem seiner Lieblingsrennen der Saison in Suzuka. Mit sechs Siegen ist der Deutsche auf der japanischen Rennstrecke mit Abstand der erfolgreichste Fahrer, stand dort sogar acht Mal auf der Pole Position und fuhr insgesamt 81 WM-Punkte ein.

"Nun kommen zwei Strecken, die ich sehr gern mag und die uns liegen sollten: Japan und Brasilien. Shanghai lässt uns also gestärkt in die entscheidende Phase gehen. Es war ein willkommener Motivations-Push, auch wenn wir den nicht wirklich brauchen. Wir sind alle heiß auf die Titel", so Schumacher der davon ausgeht, dass "der Kampf extrem eng und knapp" werden wird.

Die Weltmeisterschaft beginnt bei Null

Noch in Kanada hatte man angesichts 25 Punkten Rückstand in der WM-Wertung nicht gewagt, vom Titelgewinn zu träumen, sieben Rennen später ist der Ausgleich geschafft: "Jetzt beginnt die WM bei Null, mehr kann man doch nicht wollen. Es wird sicher ein toller Fight - ich liebe so etwas.", freut sich Schumacher, der wohl bis Donnerstagmorgen in Tokio ist, wo am Mittwochnachmittag die traditionelle Pressekonferenz mit Reifenpartner Bridgestone stattfindet.