• 09.05.2002 17:27

Schumacher: "Gab keine Alternative zu Rubens"

Michael Schumacher und Rubens Barrichello freuen sich, dass sie gemeinsam bis Ende 2004 für Ferrari fahren

(Motorsport-Total.com/sid) - Rubens Barrichello bleibt bei Ferrari, und Michael Schumacher freut sich. "Es gab eigentlich keine ernsthafte Alternative zu Rubens. Er macht einen hervorragenden Job, und wir haben über die Jahre eine noch intensivere Zusammenarbeit entwickelt", sagte der Weltmeister am Donnerstag im Vorfeld des Großen Preises von Österreich (Sonntag 14:00 Uhr/live bei 'Premiere' und RTL) in Spielberg. "Intern kann man so etwas meist viel besser beurteilen. Wir können uns aufeinander verlassen und sind eine gute Kombination", meinte Schumacher.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Barrichello

Fahren bis Ende 2004 zusammen für Ferrari: Schumacher und Barrichello

Rund zwei Stunden zuvor hatte sein Ferrari-Team mit einer zweizeiligen Pressemitteilung die Vertragsverlängerung mit dem Brasilianer um zwei Jahre bis 2004 bekannt gegeben und alle Spekulationen um die Zukunft des 29-Jährigen beendet. "Ich fühle mich großartig. Es stand zuletzt viel Blödsinn in den Zeitungen. Der Zweijahresvertrag zeigt, dass Ferrari viel Vertrauen in mich hat. Wir sind wie eine große Familie, es waren keine langen Verhandlungen nötig", sagte Barrichello.

Zuletzt hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, dass "Rubinho" die Scuderia Ferrari möglicherweise am Saisonende verlassen müsse. Unter anderem wurden BMW-Williams-Pilot Juan Montoya aus Kolumbien oder Barrichellos Landsmann Felipe Massa aus dem Sauber-Petronas-Team, der seit Donnerstag gemeinsam mit Teamkollege Nick Heidfeld die Bewerbung von Österreich und der Schweiz für die Fußball-EM 2008 unterstützt, als mögliche Nachfolger ins Gespräch gebracht.

Montoya wird in den nächsten Jahren allerdings gemeinsam mit Ralf Schumacher bei BMW-Williams wohl der schärfste Konkurrent der Ferrari-Truppe bleiben. "Dass sich andere Teams für Montoya interessieren, kann ich mir durchaus vorstellen. Aber wir haben eine Option auf ihn, die im Sommer fällig wird", sagte BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger in einem Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (sid): "Er ist ein ganz starker Faktor im Team. Ich denke, er wird noch lange bei uns sein."

In Zeltweg will BMW-Williams seinen "Heimvorteil" mit dem Wahlösterreicher Ralf Schumacher nutzen. "Ich gehe davon aus, dass wir näher dran sind, hoffentlich viel näher. Die Strecke müsste
unserem Motor entgegenkommen", meinte Berger, schränkte aber ein: "Dennoch würde ich Michael Schumacher als Favorit sehen. Alles andere wäre nach dem großen Abstand in Barcelona nicht realistisch." Vor dem 6. von 17 WM-Läufen führt Michael Schumacher mit 44 Punkten vor Montoya (23) und seinem Bruder Ralf (20) die WM-Wertung an.

Mit der Entscheidung zu Gunsten von Barrichello hat Ferrari die Personalfrage bis 2004 geklärt. Genau so lange wie der Brasilianer stehen auch Michael Schumacher sowie Teamchef Jean Todt, der Technische Direktor Ross Brawn und Chefdesigner Rory Byrne bei den Italienern unter Vertrag. Schumacher gewann in den letzten beiden Jahren jeweils den WM-Titel, Barrichello war dabei sein "Adjutant" und Wasserträger, der ihn vor Jahresfrist in Zeltweg sogar einmal Platz zwei überlassen musste.

Barrichello, der zu Beginn seiner Karriere für Jordan und Stewart fuhr, ist seit 2000 ein "Ferraristi". Im gleichen Jahr feierte er in Hockenheim seinen bislang einzigen Grand-Prix-Sieg. In diesem Jahr hatte er bei insgesamt vier Ausfällen mit Platz zwei in Imola sein einziges Erfolgserlebnis.

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