• 09.05.2002 10:48

"Schumi"-Brüder optimistisch vor Österreich-GP

Vor dem sechsten WM-Lauf strotzen Michael und Ralf vor Selbstvertrauen und prognostizieren ein spannendes Wochenende

(Motorsport-Total.com/sid) - Michael Schumacher will in Zeltweg den letzten weißen Fleck auf seiner ferrari-roten Erfolgslandkarte tilgen. Der Große Preis von Österreich ist das einzige Rennen, bei dem der Kerpener noch nie auf dem obersten Treppchen stand. "Deshalb wird es Zeit, dort mal zu gewinnen", meint Schumacher vor dem 6. von 17 WM-Läufen.

Titel-Bild zur News: Michael und Ralf Schumacher

Die "Schumi"-Brüder sind vor dem Rennen am Sonntag äußerst zuversichtlich

Die Chancen auf den ersten Sieg im Alpenland stehen dabei so gut wie nie zuvor. Schumacher fährt derzeit in der Formel 1 in einer eigenen Liga, hat vier der ersten fünf Rennen gewonnen und spielt in seiner "roten Göttin" nach Belieben mit der machtlosen Konkurrenz. "Der F2002 ist so ein fantastisches Auto. Ich wüsste keinen Grund, warum unser positiver Lauf unterbrochen werden sollte", sagt der 33-Jährige, der bei 21 Punkten Vorsprung auf den Kolumbianer Juan Montoya im Williams-BMW (44:23) in weltmeisterlichem Tempo auf den historischen fünften Titel zurast.

Michael Schumacher hat kein Problem mit dem 1997 nach einem Umbau neu eröffneten Kurs in der Steiermark, der noch keinen der 57 Schumi-Siege gesehen hat. "Es war lediglich eine Frage der Umstände, dass es bisher nicht geklappt hat", meint der Ferrari-Pilot.

"Schumi II": "Werden näher an Ferrari dran sein"

1997 wurde er beim Sieg von Jacques Villeneuve nach technischen Problemen hinter seinem Bruder Ralf Sechster, ein Jahr später waren die Silberpfeile von Mika Häkkinen und David Coulthard zu überlegen, Schumi wurde Dritter. 1999 fehlte der Kerpener nach seinem Beinbruch, 2000 wurde er in der ersten Kurve von Ricardo Zonta "abgeschossen". Beim Vorjahressieg von David Coulthard wurde Schumacher als Trainingsschnellster Zweiter, nachdem ihn sein Teamkollege Rubens Barrichello auf Funkbefehl von Teamchef Jean Todt ("Let Michael pass for the championship") auf der Zielgeraden überholen ließ.

Spielverderber in diesem Jahr könnten wohl höchstens die Williams-BMW von Juan Montoya und Michaels Bruder Ralf sein. "Wir werden wieder näher an Ferrari dran sein, weil dieser Kurs viel besser zu unserem Auto passt", kündigt der WM-Dritte Ralf Schumacher (20 Punkte) an: "Wir werden ein paar neue Teile am Auto haben und sollten damit auf den langen Geraden und in den schnellen Kurven wesentlich konkurrenzfähiger sein."

Heidfeld und Frentzen rechnen sich gute Chancen auf Punkte aus

Auch BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger rechnet sich in Zeltweg mehr aus als zuletzt in Barcelona. "Die Strecke hat einen der größten Vollgas-Anteile, das kommt unserem BMW-Motor sicher entgegen", erklärt er. Die Konkurrenz von McLaren-Mercedes will nach Coulthards drittem Platz von Barcelona in Österreich an frühere Glanzleistungen anknüpfen. In den letzten vier Jahren waren die Silbernen dort dreimal erfolgreich, zweimal sogar als Doppelsieger.

Nick Heidfeld will derweil mit mehr Power seinen Aufwärtstrend fortsetzen. "Diese Strecke müsste unseren Auto liegen", meint der Sauber-Mann aus Mönchengladbach, der passend zu seinem 25. Geburtstag am Freitag einen neuen überarbeiteten Ferrari-Motor als "Präsent" bekommt. Auch sein Ortsrivale Heinz-Harald Frentzen fährt mit viel Zuversicht nach Zeltweg, nachdem er in Barcelona seinen ersten WM-Punkt seit mehr als einem Jahr gewonnen hat. "Der erste Druck ist jetzt weg", sagt der Arrows-Pilot: "Ich fühle, dass das Auto in der Lage ist, mehr zu erreichen."