Schumacher bleibt für Coulthard ein Spitzenmann

Auch wenn es 2005 nicht immer danach ausgesehen hat, bleibt Michael Schumacher aus Sicht von David Coulthard einer der besten Rennfahrer

(Motorsport-Total.com) - Mit 62 Punkten sicherte sich Michael Schumacher dieses Jahr den dritten Platz in der Fahrer-WM, was sein schlechtestes Abschneiden seit 1999 darstellt. Dennoch sind sich alle Experten einig, dass die Zeit des siebenfachen Weltmeisters noch nicht abgelaufen ist, sondern dass er schlicht und einfach besseres Material braucht. Dieser Ansicht ist auch David Coulthard.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und David Coulthard

Aus einer Feindschaft wuchs gegenseitiger Respekt: Schumacher und Coulthard

"Dass sich Michael in China gedreht hat, ohne dass wir ein Rennen gefahren sind, und der Zusammenstoß mit dem Minardi charakterisieren seine Saison", schrieb der Schotte in seiner Kolumne für den 'Daily Record'. "Viele Leute werden diese Zwischenfälle verwenden, um zu behaupten, dass eine Wachablöse stattfindet: Raus mit den Alten, rein mit den Jungen! Aber das ist sicher nicht der Fall."#w1#

Coulthard, mit seinen 34 Jahren der zweitälteste Formel-1-Pilot hinter Schumacher, traut seinem langjährigen Erzfeind, mit dem er sich inzwischen wieder hervorragend versteht, ein Comeback zu: "Wenn 'Schumi' ein konkurrenzfähiges Paket gehabt hätte, wäre er mit Räikkönen und Alonso mitgefahren. Das wäre dann ein schön anzusehender Fight gewesen", erklärte er. "Er ist auch in Situationen, in denen er nicht konkurrenzfähig ist, noch aggressiv, wartet immer auf seine Chance."

Aber: "Wir haben im Laufe der Saison festgestellt, dass er doch ein bisschen an Motivation verloren hat. Der Körper reagiert unausweichlich darauf, was ihm das Gehirn sagt, und wenn er mit seiner Situation nicht zufrieden ist, wirkt sich das auf das Fahren aus. Anzunehmen, dass er nicht mehr gewinnen wird, wäre aber verfrüht", so der Red-Bull-Cosworth-Pilot, der selbst seit seinem Weggang von McLaren-Mercedes einen zweiten Frühling erlebt.

In Coulthards Saisonbilanz kamen aber nicht alle Piloten so gut weg wie Schumacher - Giancarlo Fisichella und Juan-Pablo Montoya nannte er beispielsweise als herbe Enttäuschungen. Die Entdeckung des Jahres war für ihn sein Teamkollege Christian Klien: "Seine Qualifying-Runde in Brasilien - nur eine Sekunde hinter den Renaults - war sicher kein Zufall", lobte der Routinier den um zwölf Jahre jüngeren Österreicher.