• 19.10.2005 13:55

Ecclestone: Schumacher ist eine Marke

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hofft, dass Michael Schumacher noch lange weitermacht und vergleicht Fernando Alonso mit Alain Prost

(Motorsport-Total.com/sid) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone feiert den Spanier Fernando Alonso als "exzellenten Weltmeister", hofft aber gleichzeitig darauf, dass Rekordchampion Michael Schumacher der Königsklasse noch lange erhalten bleibt. "Ich hoffe, dass Michael noch lange weiterfährt. Er ist eine Marke. Michael hat Ferrari zu dem gemacht, was das Team in den letzten Jahren gewesen ist", sagte der 74 Jahre alte Brite der 'Sport Bild' und äußerte die Hoffnung auf neue Erfolge 2006: "Ferrari wird ihm im nächsten Jahr wieder ein siegfähiges Auto hinstellen. Damit wird Michael so lange um Siege fahren, wie er will."

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone hofft, dass Schumacher einige Jahre weitermachen wird

In dieser Saison hatte Schumacher seinen einzigen Sieg beim Skandalrennen in Indianapolis gefeiert. Trotz eines oft nicht konkurrenzfähigen Ferrari wurde er sogar noch WM-Dritter hinter Renault-Mann Alonso und dem Finnen Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes.#w1#

Viel Lob für den Champion

Für den neuen Champion Alonso hat Ecclestone nur Lob übrig. "Fernando ist ein exzellenter Weltmeister, super. Etwas Besseres als Alonso als Weltmeister konnte uns gar nicht passieren. Von den jungen, aufstrebenden Fahrern ist er der, der am weitesten ist", meinte "Big Bernie" und verglich den jüngsten Weltmeister aller Zeiten (24) mit dem viermaligen Titelträger Alain Prost: "Fernando fährt wie Alain. Er denkt viel und macht genau das, was du zum Siegen machen musst."

Start in den USA 2005

Die Farce von Indianapolis war laut Ecclestone der Saisontiefpunkt Zoom

Insgesamt zieht Ecclestone ein weitgehend positives Fazit der mit 19 Rennen längsten Formel-1-Saison aller Zeiten. "95 Prozent der Saison waren sehr positiv. Die restlichen fünf Prozent entfallen auf die Vorgänge in Indianapolis. Das war nicht gut für uns. Es gab viel Ärger und viele Klagen", sagte Ecclestone: "Aber so ist das halt in Amerika. Da wirst du schon verklagt, wenn du fünf Minuten nach 12 Uhr noch 'Guten Morgen' sagst."

Gibt es wieder ein anderes Punktesystem?

Einige Ideen hat der Brite auch, um die Kosten in der Königsklasse zu senken. "Technologie dürfen wir nicht verbieten. Aber die Geldverschwendung durch die vielen Tests muss aufhören. Doch da sind wir auf einem guten Weg. Wenn es mittelfristig nur einen Reifenhersteller gibt, sind die vielen Tests nicht mehr notwendig", meinte Ecclestone.

Der 74-Jährige macht sich auch für eine Änderung der aktuellen Punktewertung stark, nach der ein Grand-Prix-Sieger nur zwei Zähler mehr erhält als der Zweite (10:8): "Es muss einen größeren Anreiz für Siege geben. In diesem aktuellen Format kann es passieren, dass eines Tages jemand Weltmeister wird, ohne ein Rennen gewonnen zu haben."

"Die Hersteller haben die Formel 1 nicht zu dem gemacht, was sie ist." Bernie Ecclestone

Erneut Kritik übte Ecclestone an den Herstellern und deren Bestrebungen, eine eigene Rennserie zu gründen. "Die Hersteller haben die Formel 1 nicht zu dem gemacht, was sie ist. Sie haben nichts investiert und nichts riskiert", sagte er.

"Statt mehr vom Kuchen zu wollen, sollten sie vom eigenen Kuchen mehr abgeben. Sollen sie doch ihre eigene Serie machen. Hier in der Formel 1 haben sie einen riesigen Vorführraum für ihre Produkte. Aber sie haben in den letzten Jahren das Fenster zu diesem Raum so zersplittert, dass man ihre Produkte nicht mehr erkennen kann. Sie schaden sich selbst."