• 19.03.2006 17:04

  • von Inga Stracke

Sauber: "Wir dürfen nicht undankbar sein"

BMW Sauber F1 Team Berater Peter Sauber im 'F1Total.com'-Interview über das Rennen in Malaysia - "Es ist fast so, dass Kimi nicht gewinnen kann!"

(Motorsport-Total.com) - Nachdem er das Auftaktrennen in Bahrain gemeinsam mit 30 ehemaligen Mitarbeitern in der Fabrik des BMW Sauber F1 Teams in Hinwil verfolgen musste und dabei nicht einmal einen Zeitenmonitor zur Verfügung hatte, war Peter Sauber heute in Malaysia wieder live vor Ort. Trotz des unglücklichen Motorschadens bei Nick Heidfeld zeigte er sich über das Resultat im 'F1Total.com'-Interview nicht unzufrieden.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Peter Sauber gönnt sich vor der Rückreise erst einmal eine Woche Urlaub

Frage: "Herr Sauber, Sie waren heute erstmals bei einem Grand Prix des BMW Sauber F1 Teams anwesend. Es gab durch Jacques Villeneuve zwei Punkte, aber es hätten durchaus mehr sein können..."
Peter Sauber: "Zuerst einmal bin ich sehr glücklich über die zwei Punkte. Wir haben uns hier schon über einen Punkt sehr gefreut, also dürfen wir nicht undankbar sein und den möglichen fünf Punkten nachtrauern."#w1#

Sauber mit der Leistung des F1.06 zufrieden

"Wir sind da in guter Gesellschaft!" Peter Sauber

"Nick hatte Pech, sein Motor hielt nicht bis zum Schluss. Mit dem müssen wir leben, wir müssen damit umgehen können. Man darf nicht vergessen: Es traf nicht nur uns, sondern mehr als die Hälfte aller Teams. Die Motoren sind einfach noch nicht ausgereift. Das wird sicher noch etwas dauern. Wir sind da in guter Gesellschaft! Wichtig ist aber, dass die Performance hier gut war. Wir waren sehr nahe an der Spitze dran, wenn ich mal Renault weglasse. Das war neu - und daran sieht man, dass das Team gute Arbeit geleistet hat."

Frage: "Sie sprechen es an: Ist Renault auch dieses Jahr wieder das Maß aller Dinge?"
Sauber: "Ich glaube schon. Renault ist das Maß aller Dinge, denn die Kombination aus Schnelligkeit und Zuverlässigkeit ist gefragt - in diesem Jahr noch mehr als im vergangenen Jahr. Da geht Renault allen voraus."

Frage: "Wer kann da noch herankommen? Honda sah ein bisschen blass aus, auch wenn sie Jenson Button auf dem Podium hatten, und Michael Schumacher kam nicht einmal an seinem eigenen Teamkollegen vorbei..."
Sauber: "Das ist richtig. Obwohl Ferrari mit unterschiedlichen Strategien gefahren ist, sind sie nicht an Nick herangekommen. Sie waren zwar in seiner Nähe, hätten ihn aber nicht überholt. Jetzt kann man sagen, dass das für das BMW Sauber F1 Team oder gegen Ferrari spricht, wie auch immer. Man hat von Ferrari sicher mehr erwartet."

Pech von Ex-Schützling Räikkönen reißt nicht ab

"Es ist fast so, dass Kimi nicht gewinnen kann!" Peter Sauber

Frage: "Ihr Ex-Pilot Kimi Räikkönen war heute wieder der große Pechvogel, nicht wahr?"
Sauber: "Ja. Das ist bei Kimi unterschiedlich: Auf der einen Seite hat er Pech, auf der anderen Seite ist sein Auto nicht immer so, wie es sein sollte. Wenn ich das sage, beziehe ich mich nicht nur auf die Vorkommnisse in diesem Jahr, sondern auch auf die im letzten Jahr und in den Jahren zuvor. Es ist fast so, dass Kimi nicht gewinnen kann!"

Frage: "Der nächste Grand Prix findet in Melbourne statt, an einem Ort, der Ihnen auch immer sehr gut gefallen hat. Was kann man da erwarten?"
Sauber: "Ich wäre gerne dabei, ja, aber ich gehe nicht hin. Ich werde den Grand Prix sicher auslassen. Vielleicht bin ich in Imola wieder vor Ort. Melbourne ist ein ganz anderes Rennen als beide, die wir bisher hatten. Es ist ein Stop-and-Go-Rennen. Ich kann noch nicht sagen, wie uns das liegt. Möglicherweise sehen wir da gar nicht so schlecht aus."

Frage: "Und Sie machen wohlverdienten Urlaub?"
Sauber: "Ich bleibe hier in Malaysia, fahre nach Langkawi und mache dort eine Woche Urlaub mit meiner Frau. Darauf freue ich mich wirklich sehr."