Im Ferrari hat Rossi mehr Angst als auf seiner Yamaha

Valentino Rossi über die Unterschiede zwischen der Formel 1 und dem Motorradsport - Bremsen beeindrucken den Zweiradartisten am meisten

(Motorsport-Total.com) - Über den möglichen Wechsel von Valentino Rossi in die Formel 1 ist zumindest bis zum heutigen Tag bereits alles gesagt, was gesagt werden muss - Stoff geben die aufregenden Transferspekulationen aber weiterhin ab: So gab der Italiener der Fahrerlagerzeitung 'Red Bulletin' am Malaysia-Wochenende ein interessantes Interview.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi liebäugelt damit, 2007 zu Ferrari in die Formel 1 zu wechseln

Besonders spannend: "Ich spüre nicht dasselbe wie Michael (Schumacher; Anm. d. Red.)", erklärte Rossi. "Ich verspüre eine spezielle Leidenschaft für Autos und hatte jetzt die Gelegenheit, ein Formel-1-Auto zu testen, aber für mich sind die Motorräder immer noch eine ganz andere Welt. Beim Motorradfahren wird man eins mit dem Motorrad. Mit jeder Bewegung verschiebt man das Gewicht nach vorne, nach hinten oder zur Seite. In einem Auto ist der Part des Piloten eher passiv."#w1#

Die Beschleunigung von null auf 100 km/h sei in der Formel 1 nicht beeindruckender als auf zwei Rädern, aber "der große Unterschied sind die Geschwindigkeiten in den Kurven und vor allem das Bremsen. Das Bremsen ist unglaublich: In Mugello kommt man im Formel 1 und auf dem Motorrad mit einer ähnlichen Geschwindigkeit vor der ersten Kurve an, aber mit dem Motorrad muss ich schon bei 200 Metern bremsen, mit dem Formel 1 erst bei 70", schwärmte der 27-Jährige.

"In Valencia und in Mugello erreichte ich dieselben Geschwindigkeiten wie Michael oder Felipe." Valentino Rossi

Zu seinen eigenen Leistungen bei den bisherigen Tests wollte er sich nicht im Detail äußern. Ein bisschen Licht uns Dunkel brachte Rossi aber schon: "Ich war in den schnellen Passagen immer sehr gut, aber um ans Limit zu stoßen, brauche ich noch etwas Zeit. In Valencia und in Mugello erreichte ich dieselben Geschwindigkeiten wie Michael oder Felipe (Anm. d. Red.)", gab er - vermutlich nicht ganz ohne inneren Stolz - zu Protokoll.

Gleichzeitig gab der Yamaha-Pilot aber auch zu, sich auf seinem Motorrad sicherer zu fühlen als im Formel-1-Cockpit: "Wenn ich mit meinem Bike einen Fehler mache, rutsche ich weg und tue mir ein bisschen weh - und das Risiko ist eigentlich viel, viel höher. Trotzdem habe ich im Formel 1 mehr Angst als auf einem Motorrad, weil man tiefer sitzt und alles so eng ist. Ich schätze aber, dass Michael das ein bisschen anders sieht", schmunzelte Rossi abschließend.