• 19.03.2006 13:16

Heidfeld: "Ich war überrascht"

Der BMW Sauber F1 Team Fahrer über seine tolle Vorstellung bis zum Motorschaden, die gute Rennpace und die weiteren Saisonaussichten

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Hat sich der Motorschaden schon zuvor angekündigt?"
Nick Heidfeld: "Ich war mir sicher, dass das Auto halten würde, es waren ja auch nur noch acht Runden oder so. Es hat sich überhaupt nichts angekündigt. Ich hatte überhaupt kein Problem, das kam ganz plötzlich."

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld hatte sich einen besseren Ausgang des 100. Grand Prix' gewünscht

Frage: "Wo warst du mit den Drehzahlen?"
Heidfeld: "Ganz normal. Schon im hohen Bereich, aber normal. Nichts, worüber man sich Sorgen hätte machen müssen."#w1#

Frage: "Du hattest kein Problem, die Ferrari hinter dir zu halten?"
Heidfeld: "Nein, was mich aber verwundert hat."

Frage: "Sie haben sicher Leistung weggenommen, damit sie ins Ziel kommen."
Heidfeld: "Aber ich war auch nicht weit hinter Montoya. Also fuhr ich vor beiden Ferrari, auch wenn die die Drehzahl drosseln, und hinter einem McLaren, auch wenn da ein Montoya drin sitzt."

Frage: "Ich bin sicher, dass Kimi Räikkönen weiter vorn gewesen wäre."
Heidfeld: "Da bin ich mir auch ziemlich sicher, ja."

Heidfeld: "Acht Runden zu wenig"

Frage: "Wie zufrieden seid ihr Fahrer nun nach zwei Rennen mit den Motoren?"
Heidfeld: "Wir natürlich nicht zufrieden. Im Winter hatten wir sehr wenig Probleme, jetzt haben acht Runden gefehlt. Aber es sind halt acht Runden zu wenig. Auf der anderen Seite sind wir nicht die Einzigen. Das hilft zwar nicht, aber es setzt das alles vielleicht ein wenig in Relation."

Frage: "Ist die Wärme ein Grund?"
Heidfeld: "Das kann schon sein. Ich denke aber nicht, dass wir zu heiß gefahren sind, sonst hätte ich einen Funkspruch bekommen, damit ich die Drehzahl runternehme. Da ich nichts bekommen habe, denke ich, dass wir im geplanten Rahmen waren."

Frage: "Der Start war aber gut."
Heidfeld: "Der war super. Selbst in einem V10 wäre das ein fantastischer Start gewesen. Und die erste Kurve hat auch gepasst. Ein McLaren war vor mir, etwas auf der rechten Seite, ich war ganz außen und habe gehofft, dass er nach rechts fährt. Dann war eine kleine Lücke da und ich bin außen herum."

Frage: "Nico Rosberg hat dich dann später aber wieder geschnappt."
Heidfeld: "Ja, ich habe mich in die letzte Kurve hinein verbremst, da war er vorbei. Aber das war nicht so tragisch, denn sie waren eh ein bisschen schneller und sind später ja auch ausgeschieden."

Überrascht von der Leistungsfähigkeit

Frage: "Wo steht ihr nun nach zwei Rennen? Du hast gesagt, dass fünf Teams vorn sind, danach wollt ihr kommen."
Heidfeld: "Das stimmt schon noch. Renault ist vorn, Honda auch, beide Williams und McLaren. Ferrari war jetzt hinter uns. Aber uns Ziel war es, uns nach vorn zu orientieren, und das haben wir zumindest hier schon geschafft. Was mich ehrlich gesagt überrascht, weil im Qualifying waren wir nicht in der Lage, da vorn mitzufahren."

Frage: "Also war euer Speed im Rennen besser als im Qualifying?"
Heidfeld: "Ja, deutlich."

Frage: "Was könnt ihr in Australien erreichen?"
Heidfeld: "Ich bin gespannt, wie warm es da sein wird und was die Reifen machen. Auch wenn ich es am Anfang nicht geglaubt habe, so hört man von Bridgestone jetzt, dass sie hohe Temperaturen brauchen, um zu funktionieren. Früher war das genau anders herum, aber anscheinend haben sie jetzt diese Sorgen. Wenn es kühl ist, dann bin ich mal gespannt, wie die Bridgestone-Reifen funktionieren."

Lenrprozess ist längst nicht abgeschlossen

Frage: "Was muss sich bei euch jetzt am dringendsten verbessern?"
Heidfeld: "Natürlich die Standfestigkeit. Dann müssen wir sehen, warum wir im Qualifying und im Rennen unterschiedlich schnell sind. Auch wenn ich nach Bahrain gesagt habe, dass der Rennspeed doch nicht so schlecht ist, war es im Qualifying dennoch besser als im Rennen - ich hätte auf Rang fünf fahren können, was für dieses Auto fantastisch wäre. Ich bin mir sicher, dass wir dann in die Punkte gefahren wären. Hier war es anders herum. Hier waren wir im Qualifying nicht schnell genug, im Rennen aber war ich sehr zufrieden mit der Pace. Das müssen wir verstehen."

Frage: "Liegt das vielleicht am Setup?"
Heidfeld: "Keine Ahnung. Die Reifen sind natürlich das Erste, was man sich anschauen muss. Dann kommt die Abstimmung. Aber ich weiß es nicht."

Frage: "Wie lange dauert es, bis du eine Enttäuschung wie heute weggesteckt hast?"
Heidfeld: "Es dauert schon ein bisschen, aber es macht es einfacher, dass ich weiß, dass ich bis dahin ein gutes Rennen gefahren bin und nicht selbst einen Fehler gemacht habe. Da knabber ich deutlich länger dran. Und es war schön zu sehen, dass die Pace nicht schlecht war."