Sato: "Das war mein bestes Rennen"
Takuma Sato ist der heimliche Held von Montréal, vor allem wegen seines Überholmanöver gegen Fernando Alonso und Ralf Schumacher
(Motorsport-Total.com) - Nur wenige Wochen nach dem ersten Punkt in der Teamgeschichte von Super Aguri landete Takuma Sato am vergangenen Wochenende in Montréal auf dem sechsten Platz und holte damit drei weitere Zähler. Doch das eigentlich Beeindruckende war, wie dieses Resultat zustande gekommen ist - vor allem in der Schlussphase.

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Takuma Sato war in Montréal der heimliche Held des Rennens
Nach dem letzten Safety-Car schnappte sich der Japaner nämlich der Reihe nach erst Mark Webber, dann Ralf Schumacher und schlussendlich auch noch Doppelweltmeister Fernando Alonso, was die Fans am Circuit Gilles Villeneuve zu einem spontanen Begeisterungssturm veranlasste: "Die Mechaniker, die mir die Boxentafel zeigten, waren ganz aus dem Häuschen, und die Fans auch - fast wie in Suzuka", strahlte Sato.#w1#
Montréal war Satos bestes Rennen
Der Kanada-Grand-Prix sei vielleicht sein "bestes Rennen" gewesen, jubelte er: "Man könnte sagen, dass der fünfte Platz in Suzuka 2003 oder mein Podium 2004 in Indy auch außergewöhnlich waren, aber heute war es so ein dramatisches Rennen, dass es sicher eines meiner besten war. Es ist einfach ein wunderschöner Tag!"
Als er an Schumachers Toyota vorbeiging, roch es schon nach einer Sensation: "Ich habe drei Runden gebraucht, um Ralf zu überholen. Ich probierte es in der Schikane, scheiterte aber, probierte es in der ersten Kurve, scheiterte wieder. Aber schlussendlich gelang es mir am Ende der Gegengeraden außen vor der letzten Kurve. Das war sehr befriedigend! Und dann?"
"Ich spürte: Jetzt kommt ein großer Moment. Der McLaren war auf den Geraden superschnell. Nach drei Vierteln der Gerade kam ich im Windschatten an den Drehzahlbegrenzer, aber Alonso hatte Probleme mit seinen weichen Reifen. Nach ein paar Runden bot sich die gleiche Chance wie bei Ralf. Ich war auf der Bremse viel stärker und war mutig genug, es außen zu probieren. Das war wahnsinnig aufregend", gab der 30-Jährige zu Protokoll.
Super Aguri mit bescheidenem Topspeed
Natürlich kam Sato entgegen, dass Alonso im WM-Kampf wohl nicht für einen Punkt letztes Risiko gegangen ist, dennoch muss man an einem Doppelweltmeister in einem McLaren-Mercedes erst einmal vorbeikommen - noch dazu, wo Super-Aguri mit dem Honda-Motor beim Montréal-Test in Le Castellet ein massives Topspeeddefizit hatte. Auf Alonso fehlten im Qualifying am Samstag beispielsweise sechs km/h.
"Wir waren am Ende der Topspeedwertung, was in Montréal entscheidend ist", gab der Super-Aguri-Pilot zu Protokoll. "Das Gute war aber, dass wir die gleichen Reifen verwendeten wie in Monaco. Auf einer grünen Strecke funktionieren die superweichen Reifen am Anfang noch nicht so gut, da leiden alle an Graining. Aber man kann dem entgegenwirken, indem man die Flügel steiler stellt." Dies habe ein wenig in seine Hände gespielt.
Und noch ein Highlight gab es, nämlich als Sato mit Kimi Räikkönens Ferrari im Rückspiegel, den er zuvor wegen eines Fehlers des Finnen überholt hatte, immer näher an Giancarlo Fisichella herankam: "Meine Pace war sehr stark. Ich hatte im ersten Stint Untersteuern und Graining, also stellten wir den Frontflügel steiler. Kimi konnte mich nicht einholen. Noch überraschender war aber, dass ich immer näher zu Fisichella aufschloss", berichtete er abschließend.

