Sanfte Williams-Kritik am Fahrerduo

Kurz vor Saisonbeginn übte das Williams-Team sanfte Kritik an seinen Fahrern Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya

(Motorsport-Total.com) - "Es ist schon besser geworden", wird Teamchef Frank Williams von der 'Sport Bild' zitiert, "aber unsere beiden Fahrer investieren längst noch nicht so viel in ihren Erfolg wie Michael Schumacher." Die an und für sich fest im Sattel sitzenden Ralf Schumacher und Juan-Pablo sollen auf diese Weise vermutlich für die bevorstehende Saison heiß gemacht werden.

Titel-Bild zur News: Patrick Head

Wünscht sich Einsatz wie von Michael Schumacher: Patrick Head

Dass die Fahrer bei Williams keine Samthandschuhe erwarten dürfen, ist nicht neu ? und so kommen die jüngsten Äußerungen der Führungsetage nicht ganz überraschend. Herhalten muss für diese Maßnahme einmal mehr der ewige Vergleich zum fünffachen Weltmeister Michael Schumacher, der einen einzigartigen Trainingsaufwand betreibt und sich wie keiner seiner Kollegen für sein Team interessiert und engagiert.

"Michael lässt sich jeden Tag alle Daten kommen, will alles wissen, redet mit jedem Mechaniker über jedes Detail", schwärmte Patrick Head vom deutschen Megastar. "Er macht einfach mehr, als einfach nur schnell zu fahren." Seinem eigenen Schützling Montoya, der gerne auch einmal einen Hamburger zwischendurch verdrückt, attestiert er diese Qualität nur bedingt ? der Kolumbianer ist dafür mit umso mehr Talent auf der Rennstrecke gesegnet.

Auf den Mund gefallen ist Montoya aber auch nicht, weshalb der Konter auf Heads Statement im Prinzip vorprogrammiert war: "Hier kommt es nicht auf mich, sondern auf die Ingenieure an. Michael war der Beste, weil er das beste Auto hatte. Mit dessen Wagen hätte ich auch Weltmeister werden können." Ähnliches trompetete kürzlich auch Schumachers jüngerer Bruder Ralf in die Welt hinaus.

Einen Monat vor Saisonbeginn also interner Stunk bei Williams, wie der 'Focus' vermutet, oder doch nur gezieltes Anstacheln in Form einer Provokation? Letzteres ist wahrscheinlicher. Trotzdem geht Montoya der ewige Vergleich mit Michael Schumacher inzwischen auf die Nerven, wie er 'ESPN' anvertraute: "Ich höre alle fünf Minuten, dass ich alles wie Michael machen soll, weil er gewinnt, ich aber nicht. Er hat aber auch das Auto dazu."