Trulli wehrt sich gegen "unprofessionelle" Kritiker
Mit seinem Ruf als guter Qualifyer, aber nur durchschnittlicher Rennfahrer ist Renault-Pilot Jarno Trulli nicht einverstanden
(Motorsport-Total.com) - Das Image ist so alt wie Jarno Trullis Formel-1-Karriere selbst: Herausragend im Qualifying, mittelmäßig im Renneinsatz. Nun will der Italiener endgültig mit dieser Kritik aufräumen, die seiner Meinung nach nicht berechtigt ist. Gegenüber der britischen Presse bezeichnete er derartige Behauptungen als "unprofessionell" von den Medien.

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Kopf hoch, Jarno! 2003 will er weniger oft ausfallen als 2002
Es ärgere ihn sehr wohl, immer wieder darauf angesprochen zu werden, gab Trulli zu Protokoll, "weil das ja nur gesagt wird, weil ich keine Rennen beenden konnte. Ich habe schon so viele gute Rennen geliefert, bei denen zehn Runden vor Schluss der Motor einging und ich aufgeben musste." Die Fragen nach diesem negativen Image kämen daher primär von Journalisten, "die sich mit der Formel 1 nicht genug beschäftigen."
"Wenn man ein Rennen beobachtet, sieht man ja, wie es verläuft", rechtfertigte sich der Italiener ? und das nicht unbegründet: 1997 führte er auf Prost in Österreich, ein paar Rennen später wurde er Vierter in Hockenheim, 1998 und 1999 zerschellte Olivier Panis an ihm, 2000 und 2001 war er für Routinier Heinz-Harald Frentzen bei Jordan auch an den Sonntagen gelegentlich eine Nummer zu groß. Auch in der vergangenen Saison bewies er mit einer grandiosen Fahrt von ganz hinten zu Platz vier in Monza seinen "Racer-Instinkt".
"Okay, manchmal kommst du nicht an, aber das ist nicht der Fehler des Fahrers, wenn er aus der Box aufgetragen bekommt, ans Limit zu gehen", fuhr er fort. "Mir macht das keine Sorgen. Ich werde weiterhin meinen Job erledigen. Das Team weiß über mein Potenzial Bescheid und ich habe schon in vielen Rennen bewiesen, was ich leisten kann. Es hängt nur vom Auto ab, ob ich ein zuverlässiges Rennen fahre."
2002 sah Trulli mit dem anfälligen Renault R202 im Schnitt nur etwa jede zweite Zielflagge. Jetzt aber soll alles anders werden: "Letztes Jahr kam ich nur sehr selten ins Ziel und ich hatte fast immer irgendein Problem. Ein Albtraum! Die Zuverlässigkeit war wirklich nicht sehr gut. Daher würde ich gerne mehr Rennen beenden, weil ich dann sicherlich auch öfter punkten könnte."

