• 29.03.2002 13:41

  • von Fabian Hust

"Rubens wird für sein Heimrennen zwei F2002 haben"

Lesen Sie, warum Ferrari ein peinlicher Fehler unterlaufen ist und was Schumacher über den neuen F2002 verrät

(Motorsport-Total.com) - Was befürchteten die Formel-1-Experten, als Ferrari bekannt gab, dass man in Brasilien mit drei F2001 und einem F2002 für Michael Schumacher antreten wird? Richtig, das könnte Ferrari ziemlich durcheinander bringen. Dass dies mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit der Fall zu sein scheint, zeigt eine Pressemitteilung von Ferrari, in der Jean Todt mit den Worten zitiert wird: "Rubens werden für sein Heimrennen zwei F2002 zur Verfügung stehen." Da scheint dem Kollegen wohl eine Freud'sche Fehlleistung unterlaufen zu sein?

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt sorgt schon am Donnerstag für das Zitat des Rennwochenendes...

Michael Schumacher wird der einzige Ferrari-Pilot bleiben, der an diesem Rennwochenende den F2002 fahren darf. Schumacher übrigens kann nicht genau sagen, um wie viel schneller das neue Auto ist: "Ich habe noch keinen Vergleichstest gefahren und deshalb kann ich nicht sagen, um wie viel er schneller ist. Aber er ist natürlich schneller. Auf der anderen Seite kann ich aber nicht sagen, was Rubens hier mit dem F2001 erreichen kann."

"Zwei Sekunden schneller und mindestens 50 PS mehr"
Zu gerne erinnert sich Michael Schumacher noch an jenen Moment, als er Abends vor der Präsentation des F2002 das rote Tuch vom Auto zog und auf das Lenkrad blickte, das eindeutig seine Handschrift trug. Die zahlreichen Knöpfchen waren so montiert, wie sich das Schumacher auf seinem "Wunschzettel" gewünscht hatte. "Da stand übrigens noch drauf: Zwei Sekunden schneller, mindestens 50 PS mehr", verrät Schumacher der 'Bild'-Zeitung.

Dass dieser Wunsch vom Ferrari-Designteam nicht realisiert werden konnte, weiß Schumacher selbst natürlich nur zu gut. Die italienische Presse spricht von rund einer Sekunde, die der F2002 pro Runde schneller sein soll, doch die Konkurrenz von BMW-Williams glaubt, dass sich der Vorteil des neuen Autos auf 0,3 bis 0,4 Sekunden pro Runde beschränkt, was eher mit den Testergebnissen vereinbar zu sein scheint. Auf das Rennen hochgerechnet währen das aber immerhin 20-25 Sekunden?

"Was ganz Spezielles für Brasilien"
Mit dem neuen F2002 soll Michael Schumacher der Konkurrenz von BMW-Williams also wieder das Fürchten lernen. Dazu wurde im Windkanal extra für das Rennen in Brasilien noch einmal Feinschliff am Frontflügel des F2002 angelegt, wie Schumacher verrät: "Unsere Techniker feilen unzählige Tage im Windkanal an den besten Lösungen. Für Brasilien am Sonntag haben wir uns zum Beispiel was ganz Spezielles einfallen lassen. Alle dürfen sehr gespannt sein."

"Habe noch nie so tief gesessen"
Was von außen am F2002 nicht sichtbar ist, ist die extrem niedrige Sitzposition des Fahrers, die zusammen mit dem äußerst tief nach unten gezogenen Heck dafür sorgt, dass der F2002 über einen noch niedrigeren Schwerpunkt verfügt, was sein Kurvenverhalten verbessert: "Ich hätte nie gedacht, dass man ein Formel-1-Auto mit einem so niedrigen Schwerpunkt bauen kann. Ich habe noch nie so tief gesessen", verrät Schumacher.

Während Michael Schumacher wieder einmal von Ferrari bevorzugt behandelt wird, versucht der Deutsche seinen Teamkollegen, der ausgerechnet beim Heimrennen definitiv weniger schnelleres Material erhält, wenigstens moralisch zu unterstützen: "Wenn es an mir wäre, so würde ich den Vertrag von Rubens erneuern. Ich denke, dass er gute Arbeit geleistet hat, seitdem er bei Ferrari ist und ich weiß, zu was er fähig ist. Was die Spekulationen um ihn angehen, das ist den Journalisten zu verdanken, die nur die Zeitungen füllen wollen..."