Rossi zuversichtlich: "Will das Stammcockpit bei Manor"

Alexander Rossi möchte sich vor heimischer Kulisse in Austin für das Manor-Cockpit 2016 bewerben - Roberto Merhi ist lieber GP3-Pilot als Ersatzmann

(Motorsport-Total.com) - Das Manor-Marussia-Team wird dank neuen Antriebseinheiten von Mercedes und dem Getriebe von Williams als Aufsteiger in der kommenden Saison gehandelt. Dadurch positioniert man sich auch als attraktiver Arbeitgeber für die Formel-1-Piloten. Derzeit wechseln sich neben Will Stevens, der die gesamte Saison 2015 fährt, US-Lokalmatador Alexander Rossi und Roberto Merhi im zweiten Manor-Cockpit ab. In den letzten Saisonrennen wird man vermehrt den US-Amerikaner im zweiten Manor-Boliden sehen, für welchen sich dieser mit guten Leistungen, vor allem an diesem Wochenende vor Heimpublikum, für 2016 bewerben möchte. Merhi wird erst beim Saisonfinale in Abu Dhabi wieder zum Einsatz kommen.

Titel-Bild zur News: Alexander Rossi

Kann sich Alexander Rossi vor seinem Heimpublikum für 2016 in Position bringen? Zoom

In der Fahrer-Pressekonferenz am Donnerstag in Austin gibt Rossi an, dass die Reaktionen auf seine beiden Einsätze in Singapur und Japan positive Reaktionen hervorgerufen haben. Nun in Texas vor heimischer Kulisse - nach Verschnaufpause beim Grand Prix von Russland - wieder in den Marussia MR03B zu steigen, sei "eine große Sache", so der 24-Jährige, der 2013 im Caterham die ersten Runden in einem Formel-1-Boliden auf dem Circuit of the Americas gedreht hat.

"Ich freue mich sehr darauf, weil viele Freunde und meine Familie hier sein werden am Wochenende. Aber wenn man einmal im Auto sitzt, dann merkt man, um was es wirklich geht", schildert Rossi den Medienvertretern. Sein Ziel ist klar: Er möchte dort anknüpfen, wo er in seinen ersten beiden Grands Prix war und sich von diesem Level weiter steigern. Er wünscht sich zuallererst einen soliden Freitag.

Rossi: "Befinden uns derzeit in eigener Liga"

Angesprochen auf seine zukünftige Situation mit dem Manor-Team, gibt sich Rossi kämpferisch und betont seinen Anspruch auf das Stammcockpit: "Was meine Situation bezüglich der nächsten Saison angeht, möchte ich ganz klar in einem Stammcockpit sitzen. Das Verhältnis mit dem Team ist zurzeit sehr gut." Dies bekräftigt er auch gegenüber 'Sky Sports', obgleich er weiß, dass es in dieser Phase der Saison einige Mitbewerber um die beiden zu vergebenden Plätze gibt: "Es gibt viele Leute, die in die Formel 1 kommen wollen, aber nur wenige Plätze."


Fotos: Manor-Marussia, Großer Preis der USA


Seine Chancen schätzt der in Auburn geborene Pilot, der nebenbei in diesem Jahr auch in der GP2-Klasse unterwegs war, gut ein: "Wir arbeiten hart daran, bald etwas zu finalisieren. Meine Beziehung zu Manor hat am Ende des Vorjahres begonnen und wurde in diesem Jahr fortgesetzt. Dort herrscht eine sehr positive Atmosphäre, ich bin glücklich dort und hoffe, dass ich bleiben kann."

Er erhofft sich durch den Mercedes-Deal eine bessere Ausgangsposition im nächsten Jahr: "Im Moment befinden wir uns in unserer eigenen Liga, aber da nun ein neues Team (Haas; Anm. d. Red.) hinzukommt, müssen wir sichergehen, dass wir die Nase vorne haben. Das wird interessant werden. Wir werden sehen, was passiert. Ich hoffe, dass ich der Fahrer sein werde, der gegen sie kämpft." Doch auch sein Cockpit-Partner, Roberto Merhi, stellt Ansprüche auf seinen Platz bei Manor. Er erhofft sich von dem neuen Antrieb eine Performance-Verbesserung von zwei Sekunden.

Dank Mercedes-Motor 2016 zwei Sekunden schneller?

Roberto Merhi

Lieber GP3 als Formel-1-Ersatzpilot: Roberto Merhi will 2016 unbedingt fahren Zoom

"Wir haben auch ein neues Getriebe. Das alles wird helfen", so der Spanier gegenüber 'Autosport'. "Es ist das Zusammenspiel von mehreren Komponenten, die das Auto viel konkurrenzfähiger machen werden. Manor wird in einer besseren Position sein, um Punkte zu sammeln, verglichen mit diesem Jahr. Das verstärkt mein Verlangen beim Team zu bleiben." Dieses Verlangen wird zusätzlich verstärkt, da Merhi glaubt, dass die Manor-Piloten im kommenden Jahr nicht nur gegen sich selbst kämpfen werden, sondern auch gegen viele andere Boliden auf der Rennstrecke.

Was für ihn auf keinen Fall infrage kommt, ist eine Rolle als Ersatzpilot in der Formel 1. Denn der 24-Jährige stellt klar: "Ich finde es langweilig, wenn man zu einer Strecke kommt, dort das Auto aber nicht fährt. Ich möchte kein Ersatzfahrer sein. Ich hasse das. Ich würde lieber ein GP3-Auto fahren, als ein dritter Fahrer in der Formel 1 zu sein und nicht zu fahren, weil das viel mehr Spaß macht. Zumindest fährt man überhaupt." Merhi, der 2015 auch in der Formel Renault 3.5 an den Start ging, liebäugelt auch mit einem Auftritt in der Langstrecken-WM (WEC) oder kann sich auch ein Engagement in der IndyCar-Serie vorstellen.