• 15.10.2015 10:02

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Formel-1-Seriensponsoren: Rüffel für die Konkurrenten

Post für die Teams: Geldgeber, die in Konkurrenz zu den allgemeinen Sponsoren der Königsklasse stehen, müssen sich zurücknehmen - TV-Präsenz als Druckmittel?

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Seriensponsoren sind zu einer tragenden Säule geworden, wenn es um die Finanzen der Königsklasse geht. Firmen wie die Whiskeymarke Johnny Walker, der Uhrenriese Rolex oder der Logistikkonzern DHL sind im Paddock und mit Werbung auf der Rennstrecke omnipräsent, was sich die Unternehmen viel Geld kosten lassen. Wenn Teams mit Aufklebern konkurrierender Firmen ausrücken, kann das nicht in ihrem Interesse sein - und hat offenbar schon einer Ansage hinter den Kulissen geführt.

Titel-Bild zur News: Rolex-Schriftzug

Rolex ist zu einem der wichtigsten Partner der Formel 1 geworden Zoom

In einem Brief des Formula One Management (FOM) um Bernie Ecclestones an die Mannschaften, den 'Motorsport-Total.com' am Rande des Russland-Grand-Prix in Sotschi zu Gesicht bekam, wird den Wettbewerbern der Seriensponsoren Produkt-Placement untersagt. Weiter heißt es: "Wir wissen alle um die Schwierigkeiten, die uns das bereitet. Wir stellen sicher, dass der Sponsor auf dem Auto und auf der Teamkleidung gezeigt wird. Lasst uns damit auf vernünftigem Wege umgehen." Schwingt in diesen Worten auch eine gewisse Drohung mit?

Es gibt Beispiele: Aktuell fährt das Mercedes-Werksteam mit Stickern der Uhrenschmiede IWC, Ferrari mit Werbung von UPS und McLaren ab dem kommenden Jahr mit Chandon-Unterstützung - einem Konkurrenten der auf dem Podium verspritzten Mumm-Brause. Rennleiter Eric Boullier dazu: "Ich habe den Brief bekommen." Er beruft sich auf Rahmenverträge: "Wie bekannt ist, haben wir eine Vereinbarung mit dem FOM, das besagt, dass wir unsere Sponsoren auf Garagenwänden zeigen dürfen."

Doch was, wenn McLaren sich nicht fügt? Droht dann das, was beim Japan-Grand-Prix in Suzuka angeblich eine Retourkutsche für Mercedes war, weil der Motorendeal mit Red Bull nicht zustande kam? "Die TV-Regie ist Sache des FOM, und sie können zeigen, was sie wollen", spielt Boullier auf ein Dauerthema der vergangenen Wochen an und erinnert: "Da gab es kürzlich einen Fall, wo eine gewisse Auswahl an Autos gezeigt wurde, und die Führenden kaum zu sehen waren", erklärt der Franzose.


Fotostrecke: Die 10 kuriosesten Formel-1-Sponsoren

Im gleichen Atemzug beruhigt er - und sieht ausbleibende Topleistungen als Hauptgrund dafür, dass McLaren zuletzt weniger im TV-Bild zu sehen war: "Das ist alles Teil der Gespräche mit Bernie, was eine ausgeglichene Berichterstattung angeht. Ich denke, wenn wir weiter vorne sind, dann werden wir wieder deutlich häufiger zu sehen sein."

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