Toto Wolff: Mercedes-Team wird für Daimler kostenneutral

Motorsportchef Toto Wolff sieht Mercedes auf einem guten Weg, für Daimler kostenneutral zu werden - Doch auch bisher habe sich das Engagement gelohnt

(Motorsport-Total.com) - Trotz der aktuellen Dominanz in der Formel 1 rechnet sich die Königsklasse finanziell für Mercedes noch nicht. Rund 104 Millionen Euro Verlust sollen die Silberpfeile in der vergangenen Saison erwirtschaftet haben. Die Ausgaben von gut 325 Millionen Euro werden von den Einnahmen aus Fleischtöpfen, Sponsorenzahlungen und dem Daimler-Engagement noch nicht abgefedert, doch das soll sich bald ändern, meint Motorsportchef Toto Wolff.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff, Dieter Zetsche

Toto Wolff will für Daimler-Chef Dieter Zetsche Kostenneutralität Zoom

"Es ist unser Ziel, das bestmögliche Kosten-Nutzen-Verhältnis für Daimler zu erreichen", meint der Österreicher gegenüber 'dpa'. 2014 schoss Daimler rund 77 Millionen Euro zu, als Dank gab es den ersten Konstrukteurs- und den ersten Fahrertitel, in dieser Saison dürfte der Erfolg noch einmal wiederholt werden. "Es muss das Ziel des Managements und der Eigentümers sein, unter sinnvollen Kosten den größtmöglichen Erfolg zu erzielen", meint Wolff weiter und betont, dass das Team "als Tochter von Daimler in der gleichen wirtschaftlichen Realität wie der Konzern und andere Unternehmen" operiere.

Den größtmöglichen Erfolg haben die Silberpfeile im Grunde erzielt, jetzt muss auch noch das Kostenthema stimmen. Doch das wird mit der Zeit kommen, ist der Motorsportchef überzeugt, denn der Titel bringt weitere Einnahmen der FOM (Formula One Management) und sicherlich auch Sponsoren: "Mit dem Erreichen der Meisterschaft werden die Kosten für Daimler stark sinken, bis zu einem Punkt, an dem das Team für Daimler kostenneutral ist."

Wann das allerdings so weit sein wird, das ist noch nicht abzusehen und kann auch Wolff nicht genau einschätzen: "Die Formel 1 ist ja nicht statisch. Neue technische Regularien bedeuten neue Kosten. Einen Zeitpunkt festzulegen, ist in diesem enorm umkämpften Sport schwierig", betont er, unterstreicht aber, dass es weiterhin das Ziel sei, dass sich die Kosten in der Formel 1 abwärts bewegen.


Mercedes feiert den Konstrukteurstitel

Doch auch mit den bisherigen Verlusten kann der Mercedes-Mann leben, denn für seinen Einsatz hat man auch eine Gegenleistung bekommen, die sich nicht in Geld ausdrücken lässt: Marketing. Durch den Erfolg hat man sich quasi eine TV-Präsenz und Markenbewusstsein gekauft. "Das Modell Formel 1 funktioniert, wenn man erfolgreich ist", sagt Wolff. "Die Rendite für die Marke ist absolut gewährleistet."