Rosberg: "Wir brauchen mehr Topspeed"
Nico Rosberg analysiert Stärken und Schwächen des Williams-Teams und zeigt sich zuversichtlich, was die bevorstehende Saison angeht
(Motorsport-Total.com) - Nach einer enttäuschenden Premierensaison in der Formel 1 möchte sich Nico Rosberg 2007 rehabilitieren, doch der Youngster weiß genau, dass er dabei auf sein Team angewiesen ist. Williams hat zwar nach wie vor den Ruf eines Traditionsrennstalls, doch auf einen Grand-Prix-Sieg warten die Briten bereits seit 2004, auf einen WM-Titel gar seit 1997.

© Williams
Nico Rosberg erwartet sich nicht allzu viel vom neuen Toyota-V8-Motor
Die größte Schwachstelle des Williams-Cosworth-Pakets war im vergangenen Jahr die Zuverlässigkeit, denn Rosberg sah nur in neun von 18 Rennen die Zielflagge. Allerdings glaubt er, dass sich daran dank einiger interner Umstrukturierungen etwas ändern wird: "Ich denke, das wird okay sein, denn Patrick (Head; Anm. d. Red.) ist mit mehr Einfluss zurück, er kümmert sich darum. In der Vergangenheit war gerade der Bereich eine seiner Stärken", so der 21-Jährige.#w1#
Mit dem Interimsauto habe es übrigens auch ein anderes Problem gegeben: "Das Heck war sehr lose, sehr schwierig zu fahren. Das mag ich normalerweise nicht. Bis in die Formel 1 hatte ich immer ein übersteuerndes Auto, aber dann fiel es mir auf einmal schwer, mich damit ans Limit heranzutasten. Ich bin ein Fahrer, der ein natürliches Übersteuern bewirkt, daher mag ich diese Tendenz nicht, aber ich werde mich darauf einstellen", analysierte Rosberg.
Und dann gibt es noch einen weiteren potenziellen Schwachpunkt am FW29, nämlich den neuen Toyota-Motor. Williams war 2006 noch mit Cosworth-Power unterwegs und wechselte aus kommerziellen Gründen zu den Japanern, doch deren Aggregat musste einiges an Kritik einstecken. Auch Rosberg weiß: "Wir brauchen ein bisschen mehr Topspeed und wir brauchen mehr Stabilität am Kurveneingang, denn das war im Vorjahr ein Problem", teilte er mit.
Eine Steigerung erwartet der Deutsche vom Wechsel zu Toyota jedenfalls "definitiv" nicht: "Der Motor ist gut und zuverlässig, aber er wird uns nicht nach vorne bringen. Der Cosworth war im vergangenen Jahr sehr gut - und auch wenn der Toyota ebenfalls gut ist, wird uns das nicht helfen. Marketingseitig ist es gut für uns, aber von der Leistung her wird es nichts bringen, daher müssen wir uns in der Aerodynamik verbessern", ergänzte er abschließend.

